Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht ist in einer Doppelspitze mit der früheren Chefin der Linksfraktion, Amira Mohamed Ali (l), zur Vorsitzenden des Bündnis Sahra Wagenknecht gewählt worden.
Bernd von Jutrczenka/dpa
Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht ist in einer Doppelspitze mit der früheren Chefin der Linksfraktion, Amira Mohamed Ali (l), zur Vorsitzenden des Bündnis Sahra Wagenknecht gewählt worden.
Sonntagsfrage

Umfrage sieht Wählerpotenzial für Wagenknecht-Partei

Nach der Gründung des Bündnis Sahra Wagenknecht können sich relativ viele Deutsche vorstellen, die Partei der früheren Linken-Politikerin zu wählen. Sie könnte aber auch an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

Eine neue Umfrage sieht ein vergleichsweise hohes Wählerpotenzial für das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). 4 Prozent der für das ZDF-«Politbarometer» Befragten gaben an, die Partei bei der nächsten Bundestagswahl auf jeden Fall wählen zu wollen, 17 Prozent wollen dies wahrscheinlich tun. Das geht aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen hervor.

Dagegen würden 27 Prozent das BSW wahrscheinlich nicht wählen und 47 Prozent auf keinen Fall. Die Umfrage sieht bei Anhängern von Linke und AfD ein überdurchschnittlich hohes Potenzial dafür, die Wagenknecht-Partei zu wählen.

Das BSW hatte sich am Montag als Partei formiert. Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht ist in einer Doppelspitze mit der früheren Chefin der Linksfraktion, Amira Mohamed Ali, zur Vorsitzenden gewählt worden.

In der Umfrage wurden vom 9. bis 11. Januar 1337 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch und online befragt. Bereits in einer Insa-Umfrage für «Bild» vom Dezember kam das BSW auf bundesweit 12 Prozent. Da die Partei zu dem Zeitpunkt formell noch nicht gegründet und das Programm unbekannt war, waren mit den Ergebnissen besondere Unsicherheiten verbunden.

SPD nur noch bei 13 Prozent

Auf die Frage, welche Partei die Befragten wählen würden, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, antworteten 13 Prozent mit SPD (-1). Damit erreichte die Kanzlerpartei im ZDF-«Politbarometer» den niedrigsten Wert in dieser Legislaturperiode. Die Union kommt auf 31 Prozent (-1), die Grünen bleiben wie im Vormonat bei 14 Prozent. 4 Prozent entschieden sich für die FDP (-1). Unverändert kam die AfD in der Umfrage auf 22 Prozent, die Linke auf 4 Prozent.

Die Zufriedenheitswerte für die Bundesregierung erreichten in der Umfrage ihren bisherigen Tiefpunkt. Demnach meinen 69 Prozent der Befragten, dass die Ampel eher schlechte Arbeit leistet. 27 Prozent bescheinigen der Bundesregierung, dass sie ihre Sache eher gut macht. 67 Prozent zeigten sich unzufrieden mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Nur 28 Prozent der Befragten gaben an, dass er einen guten Job macht.

Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen für den Wahlausgang.

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