In dem Artikel äußert Wiles sich auch über Trumps Vorgehen gegen Kritiker und politische Gegner. Man könne durchaus den Eindruck gewinnen, dass es sich um Vergeltungsaktionen handele. Dem sei allerdings nicht so, sagte sie weiter.
«Ich glaube nicht, dass er morgens aufwacht und an Rache denkt. Aber wenn sich die Gelegenheit bietet, wird er sie nutzen.» Trump geht immer wieder auch juristisch gegen seine Kritiker vor, zuletzt etwa gegen seinen Ex-Berater John Bolton oder den früheren FBI-Chef James Comey.
Wiles: Trump will, dass Maduro aufgibt
Über Trumps Motivation im schwelenden Konflikt mit Venezuelas autoritärem Herrscher Nicolás Maduro sagte Wiles: «Er will so lange Boote in die Luft jagen, bis Maduro aufgibt. Und Leute, die sich damit viel besser auskennen als ich, sagen, dass er das auch schaffen wird.» In den vergangenen Monaten hatte sich der Konflikt zwischen Washington und Caracas immer weiter zugespitzt.
US-Zölle sollen Trump-Berater gespalten haben
Zu den Zölle auf Einfuhren aus dem Ausland in die Vereinigten Staaten sagte Wiles, dass diese unter Trumps Beratern Differenzen hervorgerufen hätten. «Es gab große Meinungsverschiedenheiten darüber, ob (die Zölle) eine gute Idee seien», sagte sie. So hätten einige die Zölle für ein Allheilmittel gehalten, andere rechneten dagegen mit einer Katastrophe.
Wiles: Keine Beweise für Clintons Anwesenheit auf Epstein-Insel
Auch über den Epstein-Skandal, der zuletzt mehr und mehr zu Belastung für Trump wird, äußert Wiles. Trump fälschlicherweise behauptet, der frühere US-Präsident Bill Clinton sei auf einer Privatinsel des gestorbenen Sexualverbrechers gewesen. «Es gibt keine Beweise dafür», sagte Wiles. Ein Sprecher Clintons hatte bereits vor Jahren erklärt, Clinton sei «nie auf Little St. James Island, Epsteins Ranch in New Mexico, oder in seiner Residenz in Florida» gewesen.
Auch über Trumps Umfeld spricht Wiles
Auch über andere Vertraute Trumps äußerrt Wiles sich in den Gesprächen mit der «Vanity Fair». Vize-Präsident JD Vance etwa sei seit einem Jahrzehnt «ein Verschwörungstheoretiker». Multimilliardär Elon Musk, der zeitweise ein enger Vertrauter Trumps war, sei ein «bekennender Ketamin-Konsument», während Justizministerin Pam Bondi bei der Bearbeitung der Epstein-Akten «völlig versagt» habe.
von Khang Mischke, dpa
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