Todesfahrer von Magdeburg: Dann habe ich einfach Gas gegeben
Fast elf Monate nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt geht es vor Gericht um die Hintergründe. Der Angeklagte schildert seine Sicht.
Fast elf Monate nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt geht es vor Gericht um die Hintergründe. Der Angeklagte schildert seine Sicht.
Der Todesfahrer von Magdeburg hat den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt gestanden und die Tat im Prozess beschrieben. «Dann habe ich einfach Gas gegeben», sagte Taleb al-Abdulmohsen vor dem Landgericht Magdeburg.
Als Auslöser für die Todesfahrt am 20. Dezember 2024 nannte er seine Auseinandersetzungen mit deutschen Behörden und deren mangelnde Hilfe für saudische Frauen. Er habe aufklären und warnen wollen. Er habe Strafanzeigen gestellt und sei aber nicht gehört worden. «Es gab nur zwei Wege: Entweder verlasse ich Deutschland oder ich greife an», schilderte der 51-Jahre alte Angeklagte aus Saudi-Arabien.
Am Tag des Anschlags sei er «kalt wie Eis» gewesen. Er habe das Gefühl gehabt, «dass er etwas Schreckliches mache». «In der letzten Sekunde habe ich gesehen, dass es keine Hoffnung gibt», sagte al-Abdulmohsen. Er sei davon ausgegangen, dass die Polizei ihn erschieße.
Bei der Todesfahrt wurden sechs Menschen getötet, mehr als 300 verletzt. Der Angeklagte wurde wenige Minuten nach der Tat festgenommen. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Die Anklage wirft ihm unter anderem sechsfachen Mord und versuchten Mord in 338 Fällen vor.
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