Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will die Arztpraxen weiter entlasten.
Bernd von Jutrczenka/dpa
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will die Arztpraxen weiter entlasten.
Gesundheit

Telefonische Kinderkrankmeldung für Eltern in Sicht

Erwachsene müssen bei leichteren Erkrankungen nicht mehr zwingend zur Praxis gehen, um eine Krankschreibung zu erhalten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach möchte diese Regelung ausweiten.

Eltern können ärztliche Bescheinigungen, dass sie ein krankes Kind betreuen müssen, bald auch telefonisch und ohne extra Praxisbesuch bekommen. Möglich sein soll dies ab 18. Dezember, wie aus Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) hervorgeht.

Konkret sollen Bescheinigungen für den Bezug von Kinderkrankengeld laut GKV für maximal fünf Tage ausgestellt werden können - wenn das Kind dem Arzt oder der Ärztin bekannt ist und sie die telefonische Ausstellung als vertretbar ansehen.

«Das wird Eltern und Arztpraxen merklich entlasten», sagte ein GKV-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte die KBV und die Kassen zuvor gebeten, eine solche Regelung zu treffen.

Hintergrund ist die inzwischen geltende Möglichkeit zu telefonischen Krankschreibungen bei leichten Erkrankungen, wenn Patienten in Praxen bekannt sind. Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kassen und Kliniken hatte kürzlich eine Dauerregelung nach Vorbild einer Corona-Sonderregelung beschlossen.

Lauterbach hatte in einem Schreiben an die KBV und die Kassen erläutert, die telefonische Krankschreibung solle nicht nur in den Fällen Patienten und Praxen entlasten, in denen Versicherte selbst erkrankt und arbeitsunfähig sind - sondern auch dann, wenn Kinder erkrankt sind und Eltern zur Inanspruchnahme des Kinderkrankengeldes ein ärztliches Zeugnis benötigen. Über das Schreiben des Ministers berichtete zuerst die «Rheinische Post».

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