Simon Harris könnte Irlands neuer Regierungschef werden.
Brian Lawless/PA Wire/dpa
Simon Harris könnte Irlands neuer Regierungschef werden.
Varadkar-Nachfolge

Simon Harris Favorit auf Amt des Regierungschefs in Irland

Simon Harris gilt als möglicher Nachfolger für den scheidenen irischen Regierungschef Leo Varadkar. Einige weitere potenzielle Bewerber verzichten auf die Position.

Nach der überraschenden Rücktrittsankündigung des irischen Regierungschefs Leo Varadkar gilt sein Parteifreund Simon Harris als klarer Favorit auf die Nachfolge.

Der 37-Jährige gab am Donnerstagabend offiziell seine Kandidatur bekannt. Zuvor hatten sich bereits mehrere Minister und Abgeordnete von Varadkars Fine Gael öffentlich für Harris als neuen Parteichef und damit künftigen Taoiseach ausgesprochen, wie das Amt des Ministerpräsidenten offiziell auf Irisch heißt. Mehrere gehandelte Bewerber kündigten zudem an, sich nicht bewerben zu wollen und unterstützten den amtierenden Minister für Hochschulen, Wissenschaft und Forschung.

Varadkar hatte am Mittwoch seinen Rücktritt angekündigt und damit auch die eigene Partei sowie die Koalitionspartner Fianna Fail und Grüne überrascht. Der 45-Jährige verwies auf persönliche wie private Gründe für den Schritt, den Medien in dem EU-Land als «politisches Erdbeben» bezeichneten.

Opposition fordert Neuwahl

Mit Paschal Donohoe, Minister für öffentliche Ausgaben und Chef der Eurogruppe, sowie Heather Humphreys, Ministerin für sozialen Schutz und ländliche Entwicklung, verzichteten zwei potenzielle Bewerber auf eine Kandidatur. Zuvor hatten bereits Unternehmens- und Ex-Außenminister Simon Coveney sowie Justizministerin Helen McEntee mitgeteilt, dass sie nicht zur Verfügung stehen.

Die Chefin der größten Oppositionspartei Sinn Fein, Mary Lou McDonald, forderte eine Neuwahl. Die Entscheidung über den nächsten Regierungschef dürfe nicht von einer Partei getroffen werden, sagte sie. Alle Koalitionspartner hatten nach Varadkars Ankündigung umgehend betont, dass keine vorgezogene Neuwahl nötig sei. Die nächste reguläre Parlamentswahl muss spätestens im Frühling 2025 erfolgen.

© dpa-infocom, dpa:240321-99-416032/4
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten