Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben bei einer koordinierten Aktion 39 Menschen im Land festgenommen, darunter mehrere Minderjährige. Es handele sich um Teilnehmer «destruktiver Internetgemeinschaften», die im Auftrag der Ukraine Gewalttaten in Russland hätten verüben sollen, heißt es zur Begründung. Ebenso wurden gegen mehr als 250 Menschen, darunter mehr als 150 Minderjährige, Ermittlungen aufgenommen. Angeblich sollen sich die Verdächtigen über den Messenger Discord mit ihren ukrainischen Führungsoffizieren verständigt haben.
Russische Behörden warnen seit Monaten vor den angeblichen Anwerbungen, Medien berichten über einzelne Fälle. Doch es ist unklar, wie stichhaltig die Vorwürfe sind. Die Ukraine wirft Russland vor, ukrainische Teenager zu Sabotage anzustiften, zum Beispiel zu Brandanschlägen auf die Autos von Soldaten.
Vorgehen gegen Kriegsgegner in Russland verschärft
Moskau hat nach Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine die Verfolgung von Kriegsgegnern und Andersdenkenden im eigenen Land noch einmal verschärft. Nach Angaben der in Russland verbotenen Menschenrechtsorganisation Memorial gibt es Hunderte politischer Gefangener. Einer der am häufigsten verwendeten Vorwürfe für die Strafverfolgung ist die angebliche «Diskreditierung der russischen Armee». Aber auch Verurteilungen wegen Extremismus, Spionage und Sabotage haben deutlich zugenommen.
Beobachter vermuten zudem, dass die Aktion des FSB Indiz für ein bevorstehendes Verbot des Messengers Discord sein könnte. Zahlreiche international genutzte soziale Netzwerke und Messenger sind in Russland als extremistisch verboten.
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