Russische Drohnen über Polen: Merz glaubt nicht an Versehen
Das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum alarmiert auch die Bundesregierung. Der Kanzler sieht «eine ganz ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa».
Das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum alarmiert auch die Bundesregierung. Der Kanzler sieht «eine ganz ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa».
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) geht davon aus, dass die Verletzung des polnischen Nato-Luftraums durch russische Drohnen kein Versehen war. Er teile die Einschätzung des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk, «dass die Behauptung der russischen Regierung, dies sei sozusagen ein Zufall oder ein Versehen gewesen, nicht glaubhaft ist», sagte Merz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem EU-Ratspräsidenten Antonio Costa in Berlin. Er sehe in dem Vorfall wie Tusk auch «eine ganz ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa».
Merz sprach von einer «neuen Qualität von Angriffen, die wir aus Russland sehen». Die Nato-Luftabwehr habe zwar funktioniert, aber nicht so gut, wie sie hätte funktionieren müssen. «Das wird Diskussionen in der Nato auslösen. Das wird Diskussionen natürlich auch in der Europäischen Union auslösen.»
Welche Konsequenzen daraus gezogen werden sollten, sagte Merz nicht. Er betonte aber: «Wir sind und bleiben verteidigungsbereit und wir sind und bleiben entschlossen, die Verteidigungsbereitschaft und die Verteidigungsfähigkeit des europäischen Teils der Nato signifikant zu erhöhen.»
© dpa-infocom, dpa:250910-930-21290/4
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten