Als der Sozialdemokrat Alexander Schweitzer nach der Landtagswahl 2021 vom Fraktionsvorsitz in die Regierung wechselte, war vom neuen «Superminister» die Rede. Denn die Zuständigkeiten des auf den ehrgeizigen Pfälzer zugeschnittenen Ministeriums sind zahlreich: Soziales, Arbeit, Transformation und Digitalisierung. In der Frage um die Nachfolge von Malu Dreyer als Ministerpräsidentin und von Roger Lewentz als Parteichef wurde sein Name stets gehandelt und ihm wurden immer gute Chancen zugerechnet.
Der 50-Jährige gilt schon lange als charmanter Hoffnungsträger der Partei. Zudem gilt er als Machtpolitiker - der warten kann. Der 2,06 Meter-Mann ist großer Fan des Fußballvereins 1. FC Kaiserslautern, sein persönlicher Lieblingssport ist aber Basketball. «Früher habe ich für Bad Bergzabern als Center gespielt», sagt er. Seine Basketballkarriere habe er aber für die Politik aufgegeben.
Schweitzer ist in der Landespartei gut vernetzt, und viel im Land unterwegs. Er meldet sich immer wieder auch bundespolitisch zu Wort und hat gute Drähte in die Berliner SPD. Dem Parteivorstand der Bundespartei gehört er seit 2017 an.
Schweitzer gilt als rhetorisches Talent. Als Fraktionsvorsitzender der größten Regierungspartei machte er von 2014 bis 2021 so manchen Stich, war dabei oft impulsiv, argumentierte mit Herzblut und klebte nie am Manuskript.
Der gebürtige Landauer studierte Jura in Mainz. Dann wurde er Wirtschaftsstaatssekretär, Landtagsabgeordneter und SPD-Generalsekretär. In der ersten Regierung von Malu Dreyer war er Sozialminister (2013/14) - mit damals 39 Jahren jüngstes Kabinettsmitglied.
Der Südpfälzer ist Veganer. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne und eine Tochter. Der FCK-Fan ist auch Vorsitzender der Fritz-Walter-Stiftung, die sich für die Förderung der sportlichen Jugendarbeit und den Austausch mit Mittel- und Osteuropa einsetzt.
Von Ira Schaible, dpa
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