«Vertrauen Sie einfach dem Prozess», sagte Leavitt und wies die Vorwürfe der Kritiker zurück - Baupläne änderten sich nun mal. Es handele sich um eine rechtlich zulässige Maßnahme, die keine Kosten für die Steuerzahler verursache, erklärte die Sprecherin. Nach rechtlicher Auffassung der zuständigen Bauaufsichtsbehörde der Hauptstadt müssten Abrissarbeiten dort nicht angemeldet werden, sondern nur die Pläne dafür, was an der Stelle gebaut werden solle.
T-Mobile: Nicht direkt für Saal gespendet
Nach Regierungsangaben wird der Bau des neuen Ballsaals vollständig privat finanziert. Eine vom Weißen Haus veröffentlichte Spenderliste, die auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, nennt zahlreiche große Unternehmen und wohlhabende Einzelpersonen - darunter Palantir, Apple, Google, Amazon, T-Mobile, Meta und Lockheed Martin.
T-Mobile, eine Tochter der Deutschen Telekom, teilte allerdings auf Anfrage mit, man habe zum 250. Geburtstag der USA Geld an eine Stiftung gespendet, die mit dem National Park Service bei der Verbesserung historischer Orte der Hauptstadt kooperiere. Darüber hinaus habe man keinen Einfluss auf die Verwendung der Spendengelder gehabt. T-Mobile US ist ein zentraler Geldbringer des Bonner Konzerns.
Trump will sich nach bisherigen Angaben auch mit eigenen Mitteln an dem Projekt beteiligen. Es sagte bisher aber nicht, wie hoch dieser Betrag sein wird. Trump gab in einer Pressekonferenz an, dass bislang Spendenzusagen in Höhe von 350 Millionen Dollar zusammengekommen seien.
Sprecherin: Trump «im Herzen ein Bauherr»
Leavitt betonte, auch frühere Präsidenten hätten das Weiße Haus mehrfach umgestaltet, und zeigte während der Pressekonferenz Fotos vergangener Umbauten. Die nun sichtbaren Abrissarbeiten seien Teil der ersten Bauphase. Auf die Frage, ob Trump weitere Renovierungen plane, sagte sie: «Nicht, soweit ich weiß. Aber er ist im Herzen ein Bauherr. Seine Gedanken kreisen immer darum, wie sich das Weiße Haus verbessern lässt.»
Flaggenmasten, gepflasterter Rosengarten und viel Gold
Der Ostflügel, in dem traditionell die Büros der First Lady untergebracht waren, wurde 1942 errichtet und mehrfach renoviert. Die Büros der First Lady sollen nach Abschluss der Bauarbeiten wieder zurückkehren, sagte Leavitt. Nach Angaben des Weißen Hauses wurden alle historischen Elemente dokumentiert und eingelagert. Die White House Historical Association erklärte, der Flügel sei vor seinem Abriss umfassend digital gescannt worden, um ein historisches Archiv zu schaffen.
Das Projekt ist Teil einer Reihe von Umbauten, mit denen Trump die Regierungszentrale nach seinem Geschmack umgestaltet. So ließ er große Flaggenmasten aufstellen, den Rasen im Rosengarten zupflastern und mit Tischen, Stühlen und Sonnenschirmen füllen - und er dekorierte die Wände des Oval Office mit goldfarbenen Ornamenten.
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