Mit dem Rad von Berlin zur Klimakonferenz
«Ich bin unterwegs, um Menschen miteinander zu verbinden», sagt der passionierte Radfahrer Michael Evertz und fährt dafür schon mal mehr als 8600 Kilometer. Doch Zweifel kommen selbst ihm manchmal.
«Ich bin unterwegs, um Menschen miteinander zu verbinden», sagt der passionierte Radfahrer Michael Evertz und fährt dafür schon mal mehr als 8600 Kilometer. Doch Zweifel kommen selbst ihm manchmal.
Zur Klimakonferenz in Dubai ist auch Michael Evertz aus Berlin angereist - aber mit dem Fahrrad. Für die 8662 Kilometer ist der 64-jährige Umweltaktivist 222 Tage unterwegs gewesen, mit einigen Pausen. Warum das Ganze? «Ich bin unterwegs, um Menschen miteinander zu verbinden. Ich möchte Kooperationen anstoßen - nicht nur zur Lösung des Klimaproblems, sondern auch zu anderen Zivilisationskrisen», sagt er im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Seine Tour, die ihn noch weiter bis nach Südafrika führen soll, sei kein Hochgeschwindigkeitsrennen, betont Evertz. «Sondern ich nehme mir Zeit, unterwegs mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Und das gelingt mir gerade mit dem Fahrrad besonders gut. Das löst große Aufmerksamkeit aus, gerade hier in der arabischen Welt.» Seine wichtigste persönliche Erkenntnis: «Wir leben auf so einem wundervollen Planeten und mit wahnsinnig wundervollen Menschen - und darüber sind wir uns gar nicht im Klaren.»
Von Deutschland bis Dubai hat Evertz insgesamt fast 50.000 Höhenmeter überwinden müssen, das tägliche Pensum lag zwischen 50 und 120 Kilometern. Die Hitze habe er am eigenen Körper richtig heftig zu spüren bekommen, im heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, sagt er. «Ich habe längere Phasen in Griechenland und der Türkei überbrücken müssen mit Temperaturen von 50 Grad. Und das ist einfach unerträglich, wenn man mit einem Fahrrad unterwegs ist, das komplett mit Gepäck 55 Kilo wiegt - und dann in die Berge hinauf muss.»
Es habe zwei Momente gegeben, an denen er über einen Abbruch nachgedacht habe, gesteht Evertz. «Aber am nächsten Morgen, als ich in den Spiegel geguckt habe, habe ich gesagt: Nein, du musst weiterkämpfen.»
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