Israel vermutet, dass sich in Chan Junis die Führungsspitze der islamistischen Hamas versteckt hält.
Israel Defense Forces/XinHua/dpa
Israel vermutet, dass sich in Chan Junis die Führungsspitze der islamistischen Hamas versteckt hält.
Gaza-Krieg

Israels Armee: Weiten Einsätze in Chan Junis aus

In Chan Junis soll sich die Hamas-Führungsspitze verstecken, vermutet die israelische Armee. Die Einwohner sollen sich nach Rafah in Sicherheit bringen.

Israels Armee weitet nach eigenen Angaben ihre Einsätze in der Gegend um die Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens aus. Nähere Details zu den Plänen nannte das Militär in einer Erklärung am Freitag zunächst nicht. «Die Soldaten eliminierten Terrorzellen mit Hilfe von Artillerie-, Luft- und Panzertruppen», hieß es von der Armee zu den Einsätzen in der Gegend.

In Wohnungen von Mitgliedern der islamistischen Hamas hätten israelische Einsatzkräfte dort zudem Sprengstoff gefunden. Mit Sprengsätzen versehene Gebäude seien zerstört worden. In der Gegend fanden Soldaten den Angaben nach auch etliche Tunnel und Waffen. Die Angaben des Militärs lassen sich bisher nicht unabhängig überprüfen.

Israel vermutet, dass sich in Chan Junis die Führungsspitze der Hamas versteckt hält. Das Militär hatte die Einwohner der Stadt zuvor aufgefordert, sich in Rafah nahe der ägyptischen Grenze in Sicherheit zu bringen.

Die Armee arbeitet eigenen Angaben derzeit zudem daran, die Kontrolle über ein Gebiet am Stadtrand von Chan Junis zu gewinnen. Von dort aus seien die Terroristen am 7. Oktober in den benachbarten Kibbuz Nir Oz in Israel aufgebrochen. Die Gegend sei deshalb ein «zusätzlicher Schwerpunkt» für die Einsätze der Armee gegen die Hamas. Soldaten hätten zudem bei verschiedenen Gefechten am Donnerstag in dem Küstenstreifen Dutzende Terroristen getötet, hieß es von der Armee weiter.

Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und begann Ende Oktober mit einer Bodenoffensive. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet und der hohen Zahl ziviler Opfer ist Israel inzwischen international immer mehr unter Druck geraten.

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