Der israelische Soldat Arad war 1986 in einem Kampfflugzeug im Libanon abgestürzt. Er wurde damals gefangen genommen, aber Israel ist es trotz intensiver jahrzehntelanger Bemühungen nie gelungen, ihn zu befreien. Sein ungeklärtes Schicksal bewegt die israelische Öffentlichkeit bis heute.
Überschrieben ist die Fotomontage auf Arabisch und Hebräisch mit einer eindeutigen Warnung: «Aufgrund der Weigerung Netanjahus und Zamirs Unterwerfung ein Abschiedsfoto zum Beginn der Operation Gaza». Der Text beschuldigt damit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu offensichtlich, eine Vereinbarung über einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln verweigert zu haben. Zugleich wirft der Text Generalstabschef Ejal Zamir vor, er führe den Befehl zur Eroberung der Stadt Gaza aus, obwohl er Berichten zufolge dagegen war.
Hamas hatte schon vor Tagen gewarnt, der Beginn der israelischen Offensive in der Stadt bedeute, dass keiner der Entführten je nach Israel zurückkehren werde. Demzufolge holte die Hamas die aus Israel entführten Geiseln aus Tunneln und verteilte sie auf mehrere Viertel der Stadt Gaza, um so die israelische Armee von Angriffen abzuhalten.
Eine würdige Beerdigung ist für Israelis aus religiösen, menschlichen und gesellschaftlichen Gründen von größter Wichtigkeit. Dies gilt insbesondere auch für gefallene Soldaten. Die Armee hat einen Kodex, der vorsieht, dass Soldaten «nicht zurückgelassen» werden – weder lebend noch tot. Dieses Versprechen soll auch die Moral der Truppe stärken.
Angehörige fürchten um das Leben der Geiseln
Israel hatte in der Nacht zu Dienstag eine höchst umstrittene Bodenoffensive in der Stadt Gaza begonnen, in der noch Hunderttausende Palästinenser leben.
Angehörige der während des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 aus Israel verschleppten Menschen werfen Netanjahu vor, die Geiseln mit der Bodenoffensive zu opfern. Sie fürchten um das Leben der Entführten - und dass die Hamas sie als menschliche Schutzschilde missbrauchen könnte. Von den verbliebenen Geiseln sind nach israelischen Informationen 20 am Leben - darunter auch deutsche Staatsbürger.
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