Isreaelische Soldaten besuchen den Ort, an dem am 7. Oktober bei einem Angriff der Hamas auf dem Nova-Musikfestival in Re'im Feiernde getötet wurden.
Leo Correa/AP/dpa
Isreaelische Soldaten besuchen den Ort, an dem am 7. Oktober bei einem Angriff der Hamas auf dem Nova-Musikfestival in Re'im Feiernde getötet wurden.
Nahostkonflikt

Hamas behauptet zu Massaker: Ziel waren nur Soldaten

Der terroristische Überfall auf Israel am 7. Oktober gilt als schlimmstes Blutbad an Zivilisten in der Geschichte des Landes. Nun hat die Hamas einen Bericht über ihre Lesart der Vorfälle vorgelegt.

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat einen 16 Seiten langen Bericht vorgelegt, in dem sie das Massaker im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober zu rechtfertigen versucht.

Der Angriff Tausender Terroristen auf Israel wird in dem am Sonntagabend veröffentlichten Bericht als «notwendiger Schritt und normale Reaktion, um sich allen israelischen Verschwörungen gegen das palästinensische Volk und seine Sache zu widersetzen» beschrieben. Obwohl die überwiegende Mehrheit der rund 1200 Todesopfer Zivilisten waren, behauptet die Terrororganisation, Ziel des Angriffs seien allein israelische Soldaten gewesen.

Hamas betont religiöse und moralische Verpflichtung

«Schaden an Zivilisten - vor allem Kinder, Frauen und älteren Menschen - zu vermeiden ist eine religiöse und moralische Verpflichtung aller Kämpfer der Al-Aksa-Brigaden (des bewaffneten Hamas-Arms)», hieß es in dem Bericht. Unter den am 7. Oktober Getöteten sowie mehr als 250 in den Gazastreifen verschleppten Menschen waren jedoch viele Kinder, Frauen und ältere Menschen.

Die Hamas behauptete, falls Zivilisten getötet worden seien, sei dies versehentlich und im Kampf mit israelischen Truppen geschehen. Videoaufnahmen von Bodycams der Terroristen belegen jedoch gezielte Gräueltaten an Zivilisten.

In dem Bericht hieß es weiter, möglicherweise seien während des massiven Angriffs auf die Grenzorte «Fehler» passiert. Die Hamas erklärte dies jedoch mit «dem raschen Zusammenbruch des israelischen Sicherheits- und Militärsystems und dem in den Grenzorten zum Gazastreifen verursachten Chaos». Die Hamas behauptete weiterhin, viele Israelis seien von der eigenen Seite getötet worden.

Israelische Medien hatten auf der Basis von Zeugenaussagen berichtet, in einem Fall seien am 7. Oktober im Kibbuz Beeri etwa ein Dutzend israelische Geiseln getötet worden, als ein israelischer Panzer ein Haus beschossen habe, in dem sich auch zahlreiche Terroristen aufgehalten hätten. Die Armee will dies erst nach dem Krieg aufklären.

Ungeachtet zahlreicher Belege wies die Hamas zurück, dass Terroristen massive sexuelle Gewalt gegen Frauen und Männer angewandt hatten und dass Menschen verstümmelt wurden.

«Akt der Verteidigung»

Die Hamas beschrieb das Massaker am 7. Oktober als «Akt der Verteidigung, um die israelische Besatzung loszuwerden, auf dem Weg zu Befreiung und Unabhängigkeit, wie alle Völker auf der Welt». Allerdings lehnt die militant-islamistische Organisation eine Zweistaatenlösung ab, wonach ein unabhängiger Palästinenserstaat friedlich an der Seite Israels existieren soll. Die Hamas strebt stattdessen die Zerstörung Israels an.

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