US-Präsident Donald Trump will den früheren parteilosen Präsidentschaftsbewerber und bekennenden Impfgegner zum Chef des Gesundheitsministeriums machen – vorausgesetzt, der Senat bestätigt ihn. Kennedy war bei der Präsidentschaftswahl als unabhängiger Kandidat angetreten, zog jedoch seine aussichtslose Kandidatur zurück und schloss sich dem Lager des Republikaners an.
«Perverse Szene der Verzweiflung und Gewalt»
Der 71 Jahre alte Kennedy Jr. war über Jahrzehnte Demokrat, entfernte sich jedoch zunehmend von der Partei. Er stand bereits zuvor in der Kritik, weil er Verschwörungstheorien verbreitet und Kontakte zu rechtsextremen Politikern pflegt.
In ihrem Brief bezeichnete Caroline Kennedy – zuletzt unter der Vorgängerregierung von Demokrat Joe Biden als US-Botschafterin in Australien tätig – ihren Cousin als «Raubtier» und schilderte dabei verstörende Vorfälle aus der familiären Vergangenheit. «Er genoss es, damit anzugeben, wie er Hühnerküken und Mäuse in den Mixer steckte, um seine Falken zu füttern – oft eine perverse Szene der Verzweiflung und Gewalt», schrieb sie. Gleichzeitig beschrieb sie ihn als charismatische Persönlichkeit, die es meisterhaft verstehe, andere mit seiner Ausstrahlung zu beeinflussen, Risiken einzugehen und Regeln zu brechen.
Caroline Kennedy ist eine in den USA prominente Juristin sowie Diplomatin. Unter der Regierung von Barack Obama war sie US-Botschafterin in Japan. Sie hat mehrere Bücher veröffentlicht.
Bereits während des Wahlkampfs hatte Kennedy mit bizarren Geschichten für Schlagzeilen gesorgt. Auf der Plattform X veröffentlichte er ein Video, in dem er erzählte, wie er einst ein totgefahrenes Bärenjunges im Norden von New York in sein Auto geladen und später im Central Park abgeladen habe. Für weiteres Aufsehen sorgte ein Bericht der «New York Times», wonach Kennedy glaubte, ein Parasit in seinem Gehirn sei vor einigen Jahren für Gedächtnisverlust verantwortlich gewesen.
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