Trump ruft Israels Präsident zur Netanjahu-Begnadigung auf
Trump mischt sich offen in den seit Jahren gegen Netanjahu laufenden Korruptionsprozess ein. Über die Frage einer Begnadigung gibt es in Israel schon seit längerem Debatten.
Trump mischt sich offen in den seit Jahren gegen Netanjahu laufenden Korruptionsprozess ein. Über die Frage einer Begnadigung gibt es in Israel schon seit längerem Debatten.
US-Präsident Donald Trump hat während seiner Ansprache im israelischen Parlament zur Begnadigung des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aufgerufen. Gegen den Regierungschef läuft seit Jahren ein Korruptionsprozess. «Dieser Mann ist ein guter Mann», sagte Trump in der Knesset. «Ich habe eine Idee. Herr Präsident, warum erteilen Sie ihm nicht eine Begnadigung?», fragte er den israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog.
Trump sagte, Netanjahu habe sich als einer der besten Anführer in Kriegszeiten erwiesen. Mit Blick auf Korruptionsvorwürfe und angebliche Geschenke von Zigarren und Champagner fragte der US-Präsident: «Wer zur Hölle schert sich darum?»
In Israel hatte es vor dem Hintergrund der schweren politischen Verwerfungen im Land immer wieder Debatten um eine Begnadigung Netanjahus gegeben. Herzog hatte dazu in der Vergangenheit gesagt, kein Mensch stehe über dem Gesetz, er behalte sich aber vor, in der Frage nach seinem Gewissen zu handeln.
Der Prozess läuft seit mehr als fünf Jahren. Unter anderem wird Netanjahu vorgeworfen, von befreundeten Milliardären Luxusgeschenke im Wert von umgerechnet rund 174 000 Euro angenommen zu haben - Schmuck, Zigarren und rosa Champagner. Netanjahu hatte in der Vergangenheit stets alle Vorwürfe zurückgewiesen und von einer «Hexenjagd» gesprochen.
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