Liam Paynes Vater reiste nach Argentinien.
Natacha Pisarenko/AP/dpa
Liam Paynes Vater reiste nach Argentinien.
Musikstar

Tod von Liam Payne: Familie und Freunde teilen Schmerz

Mahnwache in der Heimatstadt, Gedenkstätte am Unglücksort: Die Trauer um One-Direction-Mitglied Payne ist weiter groß. Ein bekannter Musikstar kritisiert die Zustände in der Branche.

Nach dem Tod des britischen Musikers Liam Payne teilen Hinterbliebene ihre Trauer mit den Fans. Sowohl in Buenos Aires, wo der Sänger am Mittwoch starb, als auch in London wurde dem Ex-Mitglied der Boygroup One Direction mit Plakaten und Kerzen gedacht. In Paynes englischer Heimatstadt Wolverhampton gab es eine Mahnwache an seiner früheren Schule.

Der Musiker war am Mittwoch im Alter von 31 Jahren aus dem dritten Stock eines Hotels in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires gestürzt und gestorben.

Fans schirmen Vater ab

Paynes Vater Geoff reiste an den Ort, an dem sein Sohn ums Leben gekommen war. Er habe dort persönliche Gegenstände des Sängers abgeholt, berichtete die Zeitung «Clarín». Zudem besuchte Geoff Payne unweit des Hotels eine Gedenkstätte, an der trauernde Fans Blumen und Briefe niedergelegt hatten. 

«Clarín» schrieb von emotionalen Momenten. Der Vater habe sich Zeit genommen, um die Botschaften zu lesen und sich bei den Fans bedankt. Diese bildeten dem Bericht zufolge mit ihren Körpern eine Art Absperrung, um Kameras davon abzuhalten, dem Mann nahezukommen.

Freundin und Ex-Partnerin äußern sich bei Instagram

Liam Paynes Freundin Kate Cassidy zeigte sich verzweifelt. «Ich bin völlig ratlos. Nichts an den vergangenen Tagen hat sich echt angefühlt», schrieb Cassidy bei Instagram. «Liam, mein Engel. Du bist alles. Ich will, dass du weißt, dass ich dich bedingungslos und vollkommen geliebt habe. Ich werde dich für den Rest meines Lebens lieben.» 

Die Band One Direction feierte seit ihrer Gründung bei der Casting-Show «The X Factor» 2010 mehrere Jahre international große Erfolge. 2016 legten die Musiker die Zusammenarbeit auf Eis - eine Wiederaufnahme gab es nie.

Der britische Musikproduzent Simon Cowell, der Payne bei «X Factor» entdeckt hatte, schrieb auf Instagram: «Jede Träne, die ich vergossen habe, ist eine Erinnerung an Dich.» Paynes siebenjähriger Sohn Bear werde «so stolz sein auf alles, was Du erreicht hast und wie Du es erreicht hast.»

Bears Mutter ist die britische Sängerin Cheryl Cole, die mit Payne mehrere Jahre lang zusammen war. Sein Tod sei für sie «welterschütternd», sie durchlebe eine «unbeschreiblich schmerzhafte Zeit», schrieb Cole bei Instragam und veröffentlichte auch ein Bild von Payne mit seinem Sohn als Baby. Sie rief dazu auf, in der Berichterstattung über den Tod von Payne dessen Würde zu wahren. Cole war in den 2000ern Mitglied der gecasteten Girlgroup Girls Aloud.

Springsteen kritisiert Druck der Branche

US-Rockstar Bruce Springsteen kritisierte den «enormen Druck» auf Künstler in der Musikbranche. «Jungen Leuten fehlt die innere Kraft oder das innere Selbst, um sich vor vielen Dingen zu schützen, die mit Erfolg und Ruhm einhergehen», sagte Springsteen der britischen Zeitung «Telegraph». «Sie verlieren sich also in vielen schwierigen und oft schmerzhaften Dingen (...), ob es nun Drogen oder Alkohol sind, um diesen Druck abzubauen.»

Payne hatte in der Vergangenheit offen über Probleme mit Alkohol gesprochen. Argentinische Ermittler untersuchen Hinweise auf Drogen- und Alkoholkonsum vor dem tödlichen Sturz.

© dpa-infocom, dpa:241019-930-264739/2
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