Die Lage der Tafeln in Deutschland hat sich verschärft.
Christian Charisius/dpa
Die Lage der Tafeln in Deutschland hat sich verschärft.
Soziales

Tafel-Chef: Wegen Andrangs gibt es Wartelisten

Verkürzte Öffnungszeiten, Wartelisten und Aufnahmestopps: Die Tafeln in Deutschland sind laut dem Vorsitzenden der Organisation «im Dauerkrisenmodus».

Hunderte Tafeln in Deutschland führen laut einem Zeitungsbericht wegen des großen Andrangs Wartelisten. «Insgesamt hat rund ein Drittel der Tafeln in Deutschland temporäre Aufnahmestopps oder Wartelisten», sagte der Vorsitzender des Tafel-Dachverbandes, Andreas Steppuhn, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Es gebe zudem auch Tafeln, die ihre Öffnungszeiten verkürzten. «Es kann immer nur das verteilt werden, was tatsächlich an Lebensmitteln da ist», sagte er. Aktuell gibt es den Angaben zufolge 973 Tafeln.

Der Deutschen Presse-Agentur hatte Steppuhn zuvor gesagt: «Unsere Tafeln sind im Dauerkrisenmodus.» Erst der Krieg in Syrien, dann die Corona-Pandemie und schließlich der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hätten die Lage in den vergangenen Jahren weiter verschärft. «Armut in Deutschland nimmt zu - und das spürbar.»

Im Vergleich zu den vergangenen Jahren kommen Stepphuhn zufolge im Durchschnitt 50 Prozent mehr Kundinnen und Kunden zu den Tafeln. 2023 seien es 1,6 bis 2 Millionen Menschen gewesen, die regelmäßig Unterstützung durch die Tafeln in Anspruch genommen hätten, sagte er dem RND. «Wir haben in den Krisenzeiten auch erlebt, dass Ämter gesagt haben: Geht mal zu den Tafeln, dort werdet ihr mitversorgt.»

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