Judith Rakers verabschiedet sich von der «Tagesschau»
Sie ist eine der bekanntesten Nachrichtensprecherinnen im deutschen Fernsehen. Bei der «Tagesschau» hört Judith Rakers nun nach 19 Jahren auf. Das hat auch mit Gemüse zu tun.
Sie ist eine der bekanntesten Nachrichtensprecherinnen im deutschen Fernsehen. Bei der «Tagesschau» hört Judith Rakers nun nach 19 Jahren auf. Das hat auch mit Gemüse zu tun.
Judith Rakers hört als «Tagesschau»-Sprecherin auf. Die 48-Jährige gehe Ende Januar auf eigenen Wunsch, da sie sich mehr auf ihre unternehmerische Tätigkeit konzentrieren wolle, teilte der öffentlich-rechtliche Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Dienstag in Hamburg mit. Rakers beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Garten und Gemüseanbau. Am 31. Januar ist sie zum letzten Mal in der «Tagesschau» zu sehen.
Eine Nachfolge wird es den Angaben zufolge zunächst nicht geben. Die 20.00-Uhr-Hauptausgabe, die jeden Tag von Millionen Zuschauern gesehen wird, wird damit weiterhin von Jens Riewa, Susanne Daubner, Julia-Niharika Sen, Thorsten Schröder und Constantin Schreiber präsentiert.
Rakers wurde in der NDR-Mitteilung mit den Worten zitiert: «Nach 19 erfolgreichen und spannenden Jahren bei der "Tagesschau" habe ich mich schweren Herzens entschlossen, zu gehen. Es ist an der Zeit, den Fokus in meinem Leben auf andere Projekte zu lenken, meine unternehmerische Tätigkeit weiter auszubauen und Neues anzupacken, für das neben dem Nachrichten-Schichtdienst bisher zu wenig Zeit war.»
Ihre große Leidenschaft ist das Gärtnern
2005 stand sie erstmals als Sprecherin der «Tagesschau» vor der Kamera - in der Hauptausgabe um 20.00 Uhr zum ersten Mal im März 2008. Dem Fernsehen kehrt sie nicht ganz den Rücken zu. Die Talkshow «3nach9» (Radio Bremen/NDR) moderiert sie weiterhin, und sie präsentiert auch weiterhin Folgen des ARD-Reisemagazins «Wunderschön».
Wer Rakers auf Instagram folgt, weiß, dass sie sich seit Jahren für das Gärtnern begeistert. Die 48-Jährige postete am Dienstag ein Foto von sich samt einer Kiste Gemüse und erklärte ihren Weggang von der «Tagesschau». Sie sei dort immer freiberuflich tätig gewesen und habe sich deshalb noch andere Standbeine aufgebaut. Neben anderen TV-Engagements habe sie angefangen, Bücher über Gemüseanbau, Natur und Garten zu schreiben - «meine große Leidenschaft», schrieb Rakers.
Die gebürtige Paderbornerin kündigte ein erstes Kinderbuch an. Sie arbeite auch an einem Brettspiel. Zugleich denke sie über neue Fernsehformate nach - «aber den täglichen Schichtdienst bei der "Tagesschau" gebe ich nun auf».
Abschied von der «Tagesschau» ist ein «großer Verlust»
Der Erste Chefredakteur ARD-aktuell, Marcus Bornheim, wurde in der NDR-Mitteilung zitiert: «Judith Rakers' Abschied von der "Tagesschau" ist ein großer Verlust. Sie ist nicht nur bei unseren Zuschauerinnen und Zuschauern beliebt, auch das gesamte Team schätzt sie als Mensch und Kollegin.» Die «Tagesschau» und die Schwestersendung «Tagesthemen» wird in Hamburg auf dem NDR-Gelände produziert. Zuständig ist die ARD-Gemeinschaftseinrichtung ARD-aktuell.
Die «Tagesschau» um 20.00 Uhr ist die erfolgreichste Hauptnachrichtensendung im deutschen Fernsehen. Im vergangenen Jahr schalteten im Ersten, in den Dritten Programmen und bei den angeschlossenen Sendern im Schnitt täglich 9,459 Millionen ein.
Daher bewegen Zu- und Abgänge bei den «Tagesschau»-Sprecherinnen und -Sprechern oft die deutsche Öffentlichkeit. Nach rund 36 Jahren hinter dem Pult verlas Jan Hofer im Dezember 2020 zum letzten Mal die «Tagesschau»-Nachrichten aus Deutschland und der Welt. Er wurde Moderator bei «RTL Direkt». Auch Linda Zervakis verabschiedete sich im April 2021 vom «Tagesschau»-Publikum und fing bei ProSieben an. Bei den «Tagesthemen» gab es ebenso einen vielbeachteten Transfer: Pinar Atalay wechselte 2021 als News-Moderatorin von der ARD zu RTL.
Von Anna Ringle und Christof Bock, dpa
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