Das neues Album «In Waves» von Jamie xx.
Beggars Group Germany/dpa
Das neues Album «In Waves» von Jamie xx.
Albumveröffentlichungen

Wie eine Partynacht: «In Waves» von Jamie xx

Schwarze und weiße Wellen zieren das Cover. Neun Jahre nach seinem Debütalbum bringt Jamie xx eine neue Platte heraus.

Elektronische Beats und Scheinwerferlicht: Das zweite eigene Album von Jamie xx fühlt sich an wie eine Clubnacht. Neun Jahre nach seinem Solodebüt veröffentlicht der britische DJ und Produzent, der sich als Mitglied der Indieband The xx weltweit einen Namen gemacht hat, am Freitag (20.9.) sein neues Album «In Waves».

«Ich wollte, dass es sich wie eines meiner DJ-Sets anfühlt, wie eine Party, die ich veranstalte», erzählt Jamie Smith alias Jamie xx der Deutschen Presse-Agentur. Und in der Tat, das tut es. 

In zwölf Tracks erweckt die Platte das Gefühl, als könnte man statt mit Kopfhörern in der Bahn genauso gut zu Rave-Sounds auf der Tanzfläche stehen. Zusammengearbeitet hat Jamie xx mit mehreren Künstlerinnen und Künstlern, mitgewirkt haben etwa Popsängerin Robyn sowie seine Bandmitglieder Romy Croft und Oliver Sim.

Mit Leichtigkeit wechselt Jamie xx zwischen Rhythmen, Geschwindigkeiten und Subgenres. So beginnt das Album mit «Wanna» recht soft und gibt mit sanften Klaviertönen einen Auftakt zu den kommenden Tracks. «Baddy On The Floor» schreit förmlich nach guter Energie und mixt funky Vibes mit Electro-Beats.

Viele musikalische Einflüsse

«Es gibt verschiedene Arten von Einflüssen», sagt Jamie xx über seine Musik. So habe er durch seine Eltern jede Menge Soul und Jazz gehört. Zwei seiner Onkel waren selbst DJs und schenkten ihm Decks, als er zehn Jahre alt war. «Dann habe ich einfach diese Platten aufgelegt und gelernt, wie man mischt.» 

Viel habe er auch die The Avalanches gehört, erzählt er. Die australische Band ist auch auf seinem Album beim Track «All You Children» vertreten. Das Gefühl des gemeinsamen Feierns wird auch bei diesem Song präsent. «All you children gather ‘round, we will dance together» ist immer wieder zu hören.

Entstanden ist sein Album während der Corona-Zeit, zu einer Zeit, als genau das nicht ging. «Natürlich geschahen während der Pandemie viele schlimme Dinge», sagt der 35-jährige DJ und Producer. «Aber für mich persönlich war es ein sehr guter Ort, um nachzudenken, mich zu sammeln und mich von dem Teenager, der ich in meinen Zwanzigern war, zu erholen.» Diese Zeit damals beschreibt er heute als verrückt, er habe immer an den nächsten Gig in der nächsten Stadt gedacht. «Im Endeffekt erinnere ich mich nicht wirklich an viel von dem, was in meinen Zwanzigern passiert ist.»

Arbeit mit The xx

2009 erschien das Debüt von The xx. Seitdem haben sie weitere Alben veröffentlicht, sowohl als Band als auch allein. Jamie xx begab sich als Erster auf Solopfade, 2015 erschien sein Album «In Colour». Nebenher arbeitete er zudem für Musiker wie Adele und Drake. Auch an den Einzelprojekten seiner Bandkollegen wirkte er mit.

Romy und Oliver Sim sind auch beim Track «Waited All Night» auf seinem neuen Album zu hören. «Ich kann mir nicht vorstellen, meine eigene Platte zu machen, ohne sie dabei zu haben», sagt er über die beiden. «Sie sind der Grund, warum ich tun kann, was ich tue.» 

Und auch mit The xx soll es wieder neue Musik geben. «Wir sind einmal im Monat für eine Woche im Studio», erzählt er, «jeden Monat».

Die Bedeutung von «In Waves» 

Schwarze und weiße Wellen zieren das Cover des Albums, passend zum Titel «In Waves». Das hat mehrere Bedeutungen, erzählt der DJ. Die grundlegendste seien Schallwellen. «Aber auch, weil ich das Surfen für mich entdeckt habe und es ein großer Teil meines Lebens ist». Demnach hat das Wellenreiten ihm Raum gegeben, auf eine positive Art und Weise über Musik nachzudenken.

Außerdem sei das Album zu einer Zeit entstanden, als es für viele Höhen und Tiefen, gab - verschiedene Wellen des Lebens, wie er sagt. Die Zeit zu Hause während der Pandemie habe ihm gezeigt, dass er sich sehr glücklich schätze, dass er das tun könne, was er tue. Und: «Im Moment befinde ich mich auf einer ziemlich guten Welle.»

Von Sarah Knorr, dpa
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