Marcus Wiebusch - Sänger und Gitarrist der Hamburger Band Kettcar.
Uli Deck/dpa
Marcus Wiebusch - Sänger und Gitarrist der Hamburger Band Kettcar.
München

Kettcar veröffentlichen Song über Diskriminierung

Die Hamburger Band Kettcar setzt sich seit Jahren gegen rechts ein. Nun erscheint ein neuer Song, der sich um Erfahrungen mit Alltagsrassismus dreht.

Die Hamburger Band Kettcar («An den Landungsbrücken raus») hat eine Single aus dem neuen Album «Gute Laune ungerecht verteilt» (VÖ 5. April) veröffentlicht, die sich um Diskriminierungserfahrungen von Deutschen mit ausländischen Wurzeln dreht.

Der Song «München» erhalte durch die aktuellen Geschehnisse rund um das Potsdamer Treffen von Rechtsradikalen und Politikern «eine wütend- und traurigmachende Aktualität», wie die Agentur Fleet Union in Hamburg mitteilte.

In dem Lied geht es um einen in München geborenen Jungen mit türkischen Eltern und den Alltagsrassismus, dem er ausgesetzt ist. Das Video zu «München» wurde an NSU-Tatorten in Dortmund, Kassel, Nürnberg, München, Hamburg und Rostock gedreht. Die rechte Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) war von 2000 an jahrelang mordend durch Deutschland gezogen. Ihre Opfer waren neun Gewerbetreibende türkischer und griechischer Herkunft sowie eine deutsche Polizistin.

Demo «Hamburg steht auf»

Die Musiker von Kettcar setzen sich seit Jahren gegen Rechtsextremismus ein. Am Freitag treten sie am Nachmittag in Hamburg bei einer Demonstration gegen rechts am Jungfernstieg auf. Die Demo steht unter dem Motto «Hamburg steht auf - Gemeinsam gegen Rechtsextremismus und neonazistische Netzwerke». Erwartet werden neben den Indierockern um Frontmann Marcus Wiebusch auch der Sänger Stefan Gwildis und die Techno-Marching-Band Meute.

Das Medienhaus Correctiv hatte vorige Woche über ein bis dahin nicht bekanntes Treffen von Rechtsradikalen mit Politikern von AfD und CDU in einer Potsdamer Villa vom 25. November berichtet. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über «Remigration» gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.

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