James Arthur bei einem Charity-Konzert in der Hamburger Elbphilharmonie.
Christian Charisius/dpa
James Arthur bei einem Charity-Konzert in der Hamburger Elbphilharmonie.
Bitter Sweet Love

James Arthur mit neuem Singer-Songwriter-Album

Zwei Jahre nach seiner experimentellen letzten Platte ist James Arthur zurück. Mit dem Album «Bitter Sweet Love» besinnt sich der Brite wieder auf Gitarre und Klavier - und zeigt doch neue Facetten.

Schmerzvolle Lyrics, kräftige Stimme und samtweiche Melodien - mit seinen Balladen ist James Arthur zu einem der erfolgreichsten britischen Singer-Songwriter aufgestiegen. Nun veröffentlicht der 35-Jährige sein fünftes Studioalbum (26. Januar). Die Platte «Bitter Sweet Love» verpackt wieder große Gefühle, entwickelt Arthurs Sound aber auch stimmig weiter.

Gleich der Titeltrack etwa überrascht mit einem Indie-Rock-Groove, der an britische Musikerkollegen wie The 1975 oder Sea Girls erinnert. Im Verlauf des Albums legt Arthur dann eine Bandbreite an Gitarrensounds vor: «From The Jump» kommt beispielsweise eher getragen daher, auf «New Generation» sind Punk-Einflüsse zu hören.

Zurück zu seinen Singer-Songwriter-Wurzeln

«Ich wusste, dass ich wieder ein Singer-Songwriter-Album machen wollte, weil mein letztes Album etwas ganz anderes war», sagte Arthur der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Auf «It'll All Make Sense In the End» (2021) hatte der Musiker unter anderem auch Rap-Elemente und elektronische Beats verbaut. Das gute Feedback der Fans auf Akustik-Versionen dieser Songs habe ihn aber inspiriert, nun auch wieder reduzierte Lieder zu schreiben. Herausgekommen sei ein Album in zwei musikalischen Teilen - den Rock- und Punksongs sowie den Balladen.

Auch der nach Arthurs Worten wohl persönlichste Song des Albums, «Free Falling», ist eine Klavierballade. «Tell me I'm worth something» («Sag' mir, dass ich etwas wert bin»), fleht er darin, von Streichern untermalt. «Ich schätze, ich hatte das Gefühl, dass ich eine Art Bestätigung von der Welt brauchte», sagte Arthur über das Lied.

Für andere Songs habe er dagegen Geschichten entwickelt, die zwar von persönlicher Erfahrung gefärbt, aber nicht unbedingt autobiografisch seien. Das thematische Konzept von «Bitter Sweet Love» sei es, «die Schönheit und Brutalität der Liebe» darzustellen.

Durchbruch mit «Say You Won't Let Go»

Arthur, der aus dem nordenglischen Middlesbrough stammt, schrieb die Platte in West Hollywood gemeinsam mit dem Songwriter Steve Solomon. Der hatte ihm 2016 auch zu «Say You Won't Let Go» verholfen. Das ist der Song, mit dem Arthur der Durchbruch in den USA gelang und der Anfang 2023 dort Diamant-Status erreichte - also mehr als zehn Millionen Mal verkauft wurde.

Die internationale Bühne hatte Arthur 2012 als Sieger der Castingshow «X Factor» betreten. Der schwermütige Song «Impossible» wurde sein erster Hit, große Balladen sein Markenzeichen. In den vergangenen Jahren probierte er sich aber auch in anderen Genres aus.

Mit «Bitter Sweet Love» zeigt Arthur nun einen stimmigen Weg, die bei Fans beliebten sentimentalen Stücke mit neuen Einflüssen zu kombinieren. Dazu passt auch der letzte der 13 Titel: «Homecoming». Der Song beginnt mit folkiger, reduzierter Gitarrenbegleitung, bevor Piano, Streicher und Schlagzeug einsetzen. «It's a long way back», stellt Arthur darin fest. Und endet mit dem Satz «This is my homecoming».

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