Isom Innis (links) und Mark Foster sind die Band «Foster the People».
---/WMG/dpa
Isom Innis (links) und Mark Foster sind die Band «Foster the People».
«Paradise State of Mind»

Einfach mal abschalten: Neues Album von Foster The People

Den Rechner runterfahren, die Nase in die laue Luft halten und sich freuen, dass es im Sommer so lange hell ist: So klingt das neue Album «Paradise State of Mind» von Foster The People.

Es gab mal eine Zeit, da hat der Musiksender Viva die Musik von Foster The People für die kleinen Einspieler vor und nach der Werbung genutzt. Den Sender gibt es mittlerweile nicht mehr und die Zeit der Dreiecke, Hipster-Bärte und Füchse im Galaxie-Nebel ist vorbei. Foster The People hingegen machen zum Glück immer noch Musik.

Ihr viertes Studioalbum heißt «Paradise State of Mind» und klingt auch so. Ein entspannter Bass dudelt im Hintergrund, während Frontmann Mark Foster Zeilen singt wie «You know you know we’ll be alright / Take me closer to the good times». Ein Buchstabe trennt den US-Amerikaner von seinem deutschen Namensvetter Mark Forster. 

Musikalisch unterscheiden sich die beiden Musiker jedoch doch ein wenig mehr: Die Musik von «Paradise State of Mind» ist zwar auch tanzbar und streckenweise durchaus radiotauglich, experimentiert jedoch viel mit Elementen aus Disco und Psychedelic. 

Synthesizer im Weltraum

Die Single «Lost in Space» ist hierfür ein gutes Beispiel. Daft-Punk-mäßige Synthezier verbindet sich mit Indie-Chören und tanzbarem Clap-Beat. Dazwischen funkeln immer wieder Sound-Effekte aus Science-Fiction-Filmen und der Tanzmusik der 70er und 80er Jahre. «In dem Song geht es darum, sich verbinden zu wollen, in einer Zeit, in der alles auseinanderdriftet», erklärt Foster. «Und darum, dass Freude auch manchmal ein Akt des Trotzes ist.»

Das bildstarke Musikvideo zu der Single stammt vom österreichischen Regisseur Rupert Höller, der auch schon mit Künstlern wie Daði Freyr und Good Wilson zusammengearbeitet hat. Mark Foster singt und tanzt sich darin durch eine knallrote Studiowelt, in der die Hände der Tänzerinnen und Tänzer gekonnt in Szene gesetzt werden. 

Surrealismus und die 70er Jahre

Auch die Visuals des restlichen Albums sind klug auf die Musik abgestimmt. Das Albumcover zeigt ein surrealistisches Gemälde des New Yorker Künstlers Matt Hansel. In der Mitte eines Raumes steht eine vielteilige Skulptur, aus der ein Regenbogen durch eine Öffnung in der Decke ins Licht stahlt. «Die Idee war, einen Grenzraum zu schaffen, in dem all die Themen des Albums untergebracht werden können», sagt Mark Foster. 

Helle und dunkle Elemente verbinden sich ebenso wie alte und moderne. Mehrere Symbole nehmen Bezug auf Albumcover der 70er Jahre wie etwa Pink Floyds legendäres «Dark Side oft the Moon». Auch die Musik von «Paradise State of Mind» startete laut Foster als Fallstudie der späten 70er Jahre. 

In London schrieb Foster gemeinsam mit dem Musiker Jack Peñate und dem Produzenten Paul Epworth an nur einem Tag den Song «Paradise State Of Mind», der dem Album seinen Titel geben sollte und Startschuss für die folgende Arbeit war. Herausgekommen sind letztlich elf ganz besondere Lieder, die zum Träumen einladen, zum Tanzen und zum Genießen eines Sommerabends.

Von Sophia Reddig, dpa
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