Schauspieler Andreas Maria Schwaiger und sein Pfosten, der bei einem Aufprall zurückweicht.
J.M. Schachner/PR-Agentur Jörg Seewald/dpa
Schauspieler Andreas Maria Schwaiger und sein Pfosten, der bei einem Aufprall zurückweicht.
Fernsehen

«Tatort»-Schauspieler erfindet klingelnden Unfallschutz

Andreas Maria Schwaiger hat in vielen Krimis und Arztserien mitgespielt. Im wahren Leben ist er begeisterter Tüftler. Große Konzerne haben seine Erfindung, die Kollisionen bremsen soll, im Einsatz.

Das Fernsehpublikum kennt Schauspieler Andreas Maria Schwaiger von vielen kleineren Auftritten etwa beim «Tatort», bei «SOKO München» oder bei «Forsthaus Falkenau» - er ist aber auch als Erfinder erfolgreich. Der Münchner hat einen Pfosten patentiert, der biegsam ist und zurückweicht, wenn ein Fahrzeug ihn zu rammen beginnt. Zeitgleich klingelt das Hindernis, um den Menschen am Steuer sofort zu warnen. 

«Ich habe schon mein Leben gerne gebastelt», so Schwaiger. «Das fing mit 14 an, als ich meine erste Stereoanlage zusammengebaut habe, setzte sich über das Frisieren von Mofas fort und äußert sich bis heute beim Tunen an Autos.» Neben seiner Arbeit in Fernsehen («Hallo, Onkel Doc!») und Kino («Die wahre Geschichte von Männern und Frauen») studierte der gebürtige Allgäuer Volkswirtschaft und ist als Unternehmer aktiv.

Der 55-Jährige hält nun auch ein Patent für den Klingelpfosten. «Auf die Idee kam ich, weil mir ein Freund von den jährlichen Milliardenschäden berichtet hatte, die durch Gabelstapler in Logistiklagern angerichtet werden. Starre Begrenzungen werden durch die Gabelstapler aus dem Boden herausgerissen und die Ware trotzdem beschädigt. Lichtschranken fallen wegen der Elektroversorgung aus oder werden sabotiert.» 

Der Gedanke an einen Klingelpfosten sei ihm bei einer Wanderung im Allgäu gekommen. «Als ich auf eine Alm zusteuerte, freute ich mich über den Sound der Kuhglocken und dachte, dass man sich so gerne warnen lässt.» Der Rest sei dann eine Technik-Tüftelei mit seinen Freunden gewesen. 

Mehr als 3000 Klingelpfosten hat Schwaigers Firma schon verkauft, wie er sagt. «Einen mechanischen Anfahrschutz, der bis zu 60 Prozent Neigungswinkel hat, mit akustischem Signal gab's halt noch nicht.» Zu den Abnehmern gehören große Autokonzerne, eine Spedition und ein Rüstungsbetrieb. Inzwischen ordern auch Firmen aus Belgien, Schweiz, Österreich - etwa der Flughafen Wien - und Polen die läutenden Pfosten. Nun will Schwaiger den US-Markt erobern. Er steht aber auch weiter vor der Kamera, zuletzt unter anderem für die ARD-Vorabendserie «Watzmann ermittelt».

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