Der Comedian Luke Mockridge (35) hat in einem «Stern»-Interview über seinen früheren Umgang mit Frauen gesprochen und seine Sicht auf einen langen Shitstorm in den sozialen Medien geschildert. «Ich hatte eine fast sportliche Motivation, Frauen aufzureißen», räumte Mockridge in dem Gespräch ein. «Für mein Fehlverhalten kann ich Verantwortung übernehmen und sagen: Ich war ein Arschloch, und das tut mir leid.»
Er habe «schon früh ein sehr aufreißerisches Nachtleben geführt», berichtete Mockridge. «Ich wollte genauso hart feiern wie andere, die nicht berühmt sind, wollte saufen, über die Stränge schlagen, Waschbecken aus der Wand reißen und vom DJ-Pult in die Menge springen.» Er komme «aus einer Generation, in der das noch Heldenstorys waren, wenn man «gestern noch eine geklärt hat». Da gab es High fives und Schulterklopfen. Aus heutiger Sicht: spätpubertär. Uncool.» Er wolle nicht bestreiten, «dass ich ein exzessives Partyleben geführt habe. Das hat nur nichts mit dem Vorwurf einer Vergewaltigung zu tun, der juristisch längst in sich zusammengefallen ist.»
Sein Partyverhalten könne man kritisieren «und als menschliches Fehlverhalten einstufen. Das andere ist eine Tat, die ich nicht begangen habe», ergänzte er und bezog sich dabei auf Aussagen aus dem Sommer 2021: Damals hatte er selbst von Vorwürfen gegen ihn in sozialen Netzwerken und von der Anzeige einer Ex-Partnerin berichtet, die nach eigenen Angaben einen Vorfall in einer gemeinsamen Nacht als versuchte Vergewaltigung wahrgenommen habe. Mockridge wies die Vorwürfe zurück, die Staatsanwaltschaft Köln stellte ein entsprechendes Verfahren ein. Die Anwältin seiner Ex-Partnerin war am Dienstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe 2021 zog sich der Comedian für längere Zeit aus der Öffentlichkeit zurück. «Ich habe Freunde, Ärzte und Therapeuten gefragt: Ist da irgendwas, das ich nicht gesehen habe? Egal, wie oft ich an unsere Beziehung zurückdenke, da war nichts Gewalttätiges. Ich mache mir keine Vorwürfe», betonte Mockridge. Er berichtet in dem Interview auch von Suizidgedanken angesichts der Vorwürfe gegen ihn. Ein Freund habe schließlich dafür gesorgt, dass er in eine Psychiatrie eingewiesen worden sei.
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