Literaturpreis für Pajtim Statovci und Stefan Moster
Der Internationale Literaturpreis geht an Autoren und ihre Übersetzer. Kürzlich gab es Diskussionen über die Kriterien, nach denen die Auszeichnung vergeben wird. Nun gibt es eine Entscheidung.
Der Internationale Literaturpreis geht an Autoren und ihre Übersetzer. Kürzlich gab es Diskussionen über die Kriterien, nach denen die Auszeichnung vergeben wird. Nun gibt es eine Entscheidung.
Der finnische Autor Pajtim Statovci und sein Übersetzer Stefan Moster erhalten den mit 35.000 Euro dotierten Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt (HKW) und der Stiftung Elementarteilchen. Sie werden für den Roman «Meine Katze Jugoslawien» ausgezeichnet, der in diesem Jahr beim Luchterhand Literaturverlag erschienen ist.
«Meine Katze Jugoslawien ist ein eigensinniger Roman, sprachlich leicht zugänglich und doch dicht gefüllt mit all den Komplexitäten, die menschliche Gefühlswelten zu bieten haben», heißt es in der Begründung der Jury.
Statovci wurde 1990 geboren. Im Alter von zwei Jahren zog er mit seinen albanischen Eltern aus dem Kosovo nach Finnland. Der Autor lebt in Helsinki und hat Vergleichende Literaturwissenschaft studiert. Moster, geboren 1964 in Mainz, lebt als Autor und Übersetzer in Berlin.
Diskussionen um die Arbeit der Jury
Der zum 16. Mal vergebene Preis für übersetzte Gegenwartsliteraturen setzt sich zusammen aus 20.000 Euro für Autorin oder Autor und 15.000 Euro für Übersetzerin oder Übersetzer.
Zuletzt hatte es Diskussionen um die Arbeit der Jury im vergangenen Jahr gegeben. Zwei ehemalige Jurymitglieder hatten unter Berufung auf die vertrauliche Arbeit des Gremiums in der Wochenzeitung «Die Zeit» den Vorwurf erhoben, die Auszeichnung 2023 sei nicht unter literarischen Kriterien erfolgt, sondern politischen. Das Haus der Kulturen der Welt hatte dies zurückgewiesen. Grund für die Nominierung der Titel sei ihre außergewöhnliche literarische Qualität gewesen.
Das waren die weiteren Nominierten
Für die in Berlin vergebene Auszeichnung waren dieses Mal sechs Romane nominiert worden. Neben dem erfolgreichen Titel waren es «James» von Percival Everett, aus dem Englischen von Nikolaus Stingl, «Meine Männer» von Victoria Kielland aus dem Norwegischen von Elke Ranzinger, «Kibogos Himmelfahrt» von Scholastique Mukasonga aus dem Französischen von Jan Schönherr, «Quallen haben keine Ohren» von Adèle Rosenfeld aus dem Französischen von Nicola Denis und «Wenn es an Licht fehlt» von Juan Gabriel Vásquez aus dem Spanischen von Susanne Lange.
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