Der ehemalige CSU-Politiker und Ex-Bundesminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat seinen Rückzug aus der Politik bislang nicht bereut. «Ich bin gottfroh, nicht mehr im politischen Zirkus herumturnen zu müssen», sagte der 52-Jährige im NDR-Podcast «Raus aus der Depression», der veröffentlicht wurde.
Er habe irgendwann feststellen müssen, dass er den Anforderungen des politischen Geschäfts schlichtweg nicht gewachsen sei. Andere seien besser «für das harte, bissige, nicht immer liebevolle, aber trotzdem sehr benötigte Geschäft» gemacht als er. Nach seinem doch recht frühen und viel zu schnellen Aufstieg in die hohen Ämter sei er sowohl körperlich als auch geistig an seine Grenzen gestoßen.
«Das war ein ganz großes Geschenk»
Dank des Rücktritts habe er sich aber seine Schwächen eingestehen und sie bearbeiten können. «Das war ein ganz großes Geschenk. Von daher war das, was manche als Lebensniederlage von außen empfunden haben, und was es sicherlich in mancherlei Hinsicht auch war, nämlich mein Rücktritt, der größte Segen, der mir passieren konnte», sagte Guttenberg.
Unmittelbar nach dem Rücktritt hätten Ärzte bei ihm eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert. «Da habe ich mich zunächst erstmal ganz furchtbar idiotisch gefühlt. Und meinte, das ist eine Schwäche, die darf ich mir als Allerletzter in diesem ganzen Umfeld zugestehen.» Es seien Panikattacken und schließlich die Diagnose Depression gefolgt. Mittlerweile habe er seit Jahren keine Symptome mehr.
Zwischen 2009 und 2011 war Guttenberg erst Wirtschafts- und dann Verteidigungsminister. Im Zuge einer Plagiatsaffäre um seine Dissertation wurde ihm Anfang 2011 der Doktortitel aberkannt. Wenig später legte er seine politischen Ämter nieder.
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