Hugo Egon Balder, Moderator, sitzt als enttarnte Figur «Der Couchpotato» in der Prosieben-Show «The Masked Singer» auf der Bühne.
Thomas Banneyer/dpa
Hugo Egon Balder, Moderator, sitzt als enttarnte Figur «Der Couchpotato» in der Prosieben-Show «The Masked Singer» auf der Bühne.
Fernsehen

Hugo Egon Balder als Kartoffel bei «Masked Singer» enttarnt

«Seid ihr wahnsinnig? Ich überlebe das nicht!»: Die Kostüm-Show «The Masked Singer» ist zurück. Als Erster muss ein TV-Oldie gehen - dabei hatte er sich als Lieblingsknolle der Deutschen verkleidet.

Früher präsentierte er kleine Früchtchen bei «Tutti Frutti», nun war er selbst eine große Kartoffel: Moderator Hugo Egon Balder ist in der ProSieben-Show «The Masked Singer» enttarnt worden. Der 74-Jährige bekam zum Auftakt der neuen Staffel der Musikrätsel-Sendung zu wenige Stimmen aus dem Publikum - und musste deshalb das Kostüm ablegen, unter dem er sich bis dahin verborgen hatte.

Es handelte sich um eine Couch-Potato - eine gemütliche Riesenkartoffel mit Wohlstandsbauch über dem Hosenbund, die gerne fernsieht. Zwei Helfer mussten Balder aus der massigen Maskerade heraushelfen. «Ich bin jetzt 74», sagte er danach. «Ich hab schon mal gemerkt, wie es im Sarg ist.»

Raten will geübt sein

Dass Balder in dem Runzel-Outfit steckte, hatte zuvor niemand erahnt. Moderatorin Palina Rojinski (38), die neu ins Rateteam der Show eingezogen ist, tippte auf den 25 Jahre jüngeren Schauspieler Florian David Fitz (49), ihr Kollege Rick Kavanian (53) auf den noch jüngeren Matthias Schweighöfer (43).

Einzig Musiker Max Giesinger (35) ging als Gast im Rateteam eine andere Richtung und mutmaßte, dass Ex-Fußballmanager Reiner Calmund (75) die Großknolle sein könnte. Womöglich lag das aber auch an dem imposanten Schnäuzer der Couch-Potato, der an die Oberlippenbehaarung des «Callis» früherer Jahre erinnerte.

Vom Kneipier zur Kartoffel

Als dann aber Balder zum Vorschein kam, war die Verwunderung groß. In gewisser Weise auch bei ihm selbst. «Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich die Sendung durchstehe», sagte er - obwohl er verglichen zu manch anderem in der Geschichte des Formats noch recht frisch aussah. «Als man mich gefragt hat, habe ich erst gesagt: Seid ihr wahnsinnig? Ich überlebe das nicht! Und dann haben alle zu mir gesagt: Doch, du überlebst das», berichtete Balder. «Und ich habe es überlebt.»

Dass das TV-Urgestein ein Multitalent und Quatsch nicht abgeneigt ist, ist eigentlich kein Geheimnis. Als Moderator hat Balder die anarchische Show «Alles Nichts Oder?!», das Comedy-Quiz «Genial daneben» und auch die Erotik-Spielshow «Tutti Frutti» geprägt, bei der die Regeln kaum jemand verstand, bei der aber Früchtchen wie Kirsche, Erdbeere und Zitrone auf den Brustwarzen junger Frauen klebten. Balder ist Schauspieler, Kneipier und tatsächlich auch Musiker. Seinen Schlager «Elvira, hol' dein Strumpfband ab» kennen heute allerdings nur noch Feinschmecker. Früher wollte Balder sogar einmal Dirigent werden.

Neue Staffel, neue Masken - und eine wechselt stets den Träger

Nun war er der erste Promi, der in der am Samstag angelaufenen zehnten Staffel von «The Masked Singer» von den Zuschauern herausgeworfen wurde. Im Rennen sind nun noch sieben weitere Masken - ein Babylöwe, ein großer Flip-Flop, ein Krokodil, eine Zuckerwatte mit Kulleraugen, ein futuristischer Hund («Robodog»), die Frühlingsbotin «Elgonia» sowie ein Floh, der auf einer Schnecke reitet. Moderator Matthias Opdenhövel (53) versprach, dass sich im Teilnehmerfeld Gewinner von «weit über» 200 Gold- und Platin-Schallplatten tummeln würden. Zudem seien drei Träger des Bundesverdienstkreuzes dabei.

Für die zehnte Staffel hat ProSieben einige Veränderungen an dem Format vorgenommen. Neben dem neuen Rateteam, das sich ohne die ewige Rätselkönigin Ruth Moschner präsentierte, gibt es ein neues dramaturgisches Element. Eine Maske, «das Mysterium», wird abseits des regulären Wettbewerbs in jeder Woche enttarnt - und jedes Mal steckt ein neuer Promi darunter. Mit dem Kniff wird die Zahl der Demaskierungen in der Staffel auf einen neuen Höchststand getrieben. Den Anfang machte Opernsänger Rolando Villazón (52). Er sang sein Lied, wurde vom Rateteam berätselt («Da steckt schon ein richtiger Performer dahinter», meinte Max Giesinger), nicht erkannt, enttarnt - und konnte bald wieder gehen.

Klingt der Flip-Flop wirklich wie Oli.P?

An anderen Teilnehmern muss dagegen weiter gedanklich herumgeknabbert werden. Steckt etwa Sänger Oli.P (45) im Flip-Flop? Rojinski mutmaßte das, Giesinger pflichtete bei: «Ich habe ihn schon öfter in Hamburg gesehen», verriet der Musiker. «Er hatte immer Flip-Flops an, die ungefähr so aussahen.»

Beim Babylöwen war sich Giesinger ausgesprochen sicher, eine ältere Person vor sich zu haben - seiner Überzeugung nach mindestens 65 Jahre alt. «Ich weiß nicht, ob du so alt bist. Wenn nicht, tut es mir wirklich leid», sagte er. Als es um die Identität der großen Zuckerwatte ging, warf der Sänger - der einst in der ersten Staffel fester Bestandteil des Rateteams war und nun als Gast ein Comeback feierte - den Namen von Moderatorin Enie van de Meiklokjes in den Ring, auch wenn er sich mit Süßwaren erkennbar schlecht auskannte («Wie heißen diese Gebäckstücke? Makkaronis?»).

Und immer wieder Raab

Auffällig war, wie oft am Abend der Name von Stefan Raab fiel, der Ankündigungen zufolge in diesem Jahr einen Boxkampf gegen Regina Halmich plant, sich aber seit Jahren aus der Öffentlichkeit weitestgehend zurückgezogen hat. Bei den von ProSieben erhobenen Zuschauer-Tipps landete er sowohl bei der Couch-Potato als auch beim «Mysterium» auf dem ersten Platz. Rojinski meinte sogar, dass die Kartoffel Raab im Gesicht ein wenig ähnlich sehe.

Stattdessen aber wurde Balder aus der Knolle geschält. «Auf der einen Seite ist man natürlich traurig, dass man nicht mehr dabei ist», sagte er. «Auf der anderen Seite kann ich natürlich jetzt meine ganzen Theater-Engagements annehmen, die ich mit großen Lügen abgesagt habe. Ich habe gelogen, was das Zeug hält.»

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