Starpower auf dem roten Teppich: Zur Premiere der Serie «Call My Agent Berlin» kam der Cast in die Hauptstadt (Archivbild).
Fabian Sommer/dpa
Starpower auf dem roten Teppich: Zur Premiere der Serie «Call My Agent Berlin» kam der Cast in die Hauptstadt (Archivbild).
Neue Serie

«Call My Agent Berlin»: Die Wehwehchen der Stars

Große Promis mit großen Egos: In der Serie «Call My Agent Berlin» spielen sich deutsche Stars mit viel Ironie selbst. Mit dabei: Iris Berben, Frederick Lau und Heike Makatsch. Lohnt das anzusehen?

Veronica Ferres will plötzlich Comedy machen, Iris Berben dem Kino abschwören, Kostja Ullmann wünscht sich einen Welpen zum Spielen und einen Pizzaofen am Filmset. Klingt abwegig? Genau darum geht es in der neuen Serie «Call My Agent Berlin», die jetzt beim Streaminganbieter Disney+ zu sehen ist (ab 12. September).

Das Prinzip ist schnell erklärt. Deutsche Filmstars - darunter Moritz Bleibtreu, Heike Makatsch, Frederick Lau und Katja Riemann - spielen sich in einer überzeichneten und ironischen Version selbst. Sie alle sind Klienten der renommierten, ebenfalls erfundenen Schauspielagentur Stern in Berlin. 

Zwischen Eitelkeiten und Extrawünschen

In den repräsentativen Hochglanz-Büros mitten in der Hauptstadt kümmern sich Agentinnen und Agentin um die Projekte, Eitelkeiten und Lebenskrisen der Promis («Unsere Schauspieler wollen beschützt werden»). Gleichzeitig steht die Firma nach dem Tod ihres Gründers selbst vor der Pleite und muss neue Schauspieler anwerben. In jeder Episode taucht ein neuer Star auf, dessen Image aufs Korn genommen wird.

Remakes des gleichnamigen Serienhits aus Frankreich

Wem das Konzept bekannt vorkommt: Der Zehnteiler ist ein Remake des französischen Serienhits «Call My Agent!» (Originaltitel: «Dix pour cent»). Das Regie-Trio Johann Buchholz, Boris Kunz, Laura Lackmann hat sich nun also an einer deutschen Variante der Showbusiness-Satire zwischen Comedy und Drama probiert. Lohnt sie sich?

Zugegeben: Die Serie braucht einige Folgen, um in Schwung zu kommen. Manches hätte noch schärfer und ironischer überspitzt werden dürfen. Wenn sich die Machtspiele und oft melodramatischen Verstrickungen der Agenturmitarbeiter mit den Wehwehchen der Stars verweben, entwickelt sich aber eine packende Geschichte, die universelle Themen der Filmbranche anspricht. 

Welche Episoden besonders gelungen sind

Wie präsent ist das Problem, mit steigendem Alter weniger oder keine Rollen mehr zu bekommen? Wie gehen Stars damit um, wenn sie mit ihrem Beruf und ihrer Prominenz hadern? Besonders gelungen sind die Folgen mit Iris Berben und Veronica Ferres, die beide eine pointierte Serien-Version von sich mit viel Selbstironie verkörpern. 

Zum Beispiel, wenn Berbens Serien-Ich über das deutsche Kino schimpft («Kino und Film ist klein und hässlich geworden. Das ist alles so eng, so spießig») und mit einem Regisseur in einen Clinch gerät. Oder wenn Ferres selbstbewusst in einem Comedy-Club auf der Bühne steht, aber niemand über ihre Witze lacht.

Weitaus mehr als um die Promi-Probleme kreist «Call My Agent Berlin» allerdings um die Intrigen innerhalb der Agentur. Ein weiteres Plus ist daher die Besetzung der Angestellten. Allen voran Karin Hanczewski und Michael Klammer, die es als hartnäckige Agenten mit der Wahrheit für ihren eigenen Erfolg (und für den ihrer Stars) nicht immer genau nehmen. Ihr Motto: «Wir improvisieren, wir lügen nicht». Das können sie gut.

Von Sabrina Szameitat, dpa
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