Der Wiener Musiker und Schauspieler Voodoo Jürgens (40) sieht die Mundart seiner Heimatstadt unter Druck. Dazu haben laut dem Dialekt-Sänger («Heite grob ma Tote aus») nicht nur das Internet und US-Fernsehen beigetragen, sondern auch die TV-Produktionen aus Deutschland, die in Österreich gesehen werden. «Das verdrängt natürlich den Dialekt», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Voodoo Jürgens spielt die Hauptrolle im Film «Rickerl - Musik is höchstens a Hobby» von Adrian Goiginger, mit dem am Montagabend das 45. Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken eröffnet wurde. In dem autobiografisch inspirierten Streifen verkörpert Voodoo Jürgens einen jungen Musiker, der versucht, seine Karriere und seine Rolle als Vater auf die Reihe zu bekommen.
Im hochdeutsch untertitelten Film wird eine Form des Wienerischen gesprochen, die eher von älteren Generationen benutzt wird. «Das ist ein Sound, den man noch aus meiner Jugend kennt», sagte Voodoo Jürgens. Das gilt auch für seine Songs. «Es ist so, dass ich mich im Dialekt wirklich viel feiner ausdrücken kann», sagte er. «Ich habe eine Zeit lang auch Lieder auf Hochdeutsch geschrieben, ich habe es in Englisch probiert, und schlussendlich bin ich dann beim Dialekt gelandet» erzählte er der dpa vor dem Filmfestival, das er wegen einer Konzerttournee nicht besuchen konnte.
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