Darum geht es in «Bugonia»
Die zwei Fanatiker sind überzeugt, die Geschäftsführerin namens Michelle sei eine außerirdische Bedrohung. Sie sperren sie in einen Keller, rasieren ihr eine Glatze, fesseln sie und versuchen sie zu erpressen, Kontakt zu ihren Alien-Bossen herzustellen. Am Anfang noch ungläubig-irritiert, spielt sie das Spiel irgendwann mit in der Hoffnung, so schneller wieder freizukommen.
Nicht nur Stone, die sich für den Film eine Glatze rasiert hat, überzeugt. Jesse Plemons verkörpert einen der Entführer auf grandios-schauerliche Weise. Er spielt einen gesellschaftlich abgehängten Imker auf Abwegen, der die Unternehmenschefin mit zunehmender Gewalt brechen will. Seine Methoden beinhalten unter anderem brutale Stromstöße.
Für wen lohnt sich der Film?
«Bugonia» ist ein gelungener Mix aus schwarzem Humor, intensiv-beklemmender Atmosphäre und überraschenden Wendungen. Eine Art Keller-Kammerspiel, in dem brutale Unterwerfung auf satirische Gesellschaftskritik trifft – besetzt mit zwei der aktuell angesagtesten Schauspieler Hollywoods.
Der Film handelt von Themen wie Kapitalismuskritik und Paranoia. Teils geht es – man kennt das von Lanthimos' früheren Filmen – sehr drastisch und explizit gewaltvoll zu.
Doch Lanthimos geht es nicht nur um Schockeffekte. Seine Figuren – gerade der von Plemons verkörperte Bösewicht – bekommen eine interessante psychologische Tiefe. Das macht das Werk, das ein Remake des südkoreanischen Kultfilms «Save the Green Planet!» (2003) ist, besonders sehenswert.
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