Denn im Land brodelt eine politische Verschwörung rund um den Zauberer von Oz (Jeff Goldblum). Die sprechenden Tiere im Land verlieren ihr Sprachvermögen und werden eingesperrt. Elphaba will die Tiere retten, während Glinda beim Zauberer und seiner Vertrauten Madame Akaber (Michelle Yeoh) bleibt und zu einer Art Lichtgestalt aufsteigt. In Elphaba dagegen sehen die Bewohner von Oz eine Verräterin, die das ganze Land bedroht.
Visuell beeindruckend und mitreißende Musik
Dennoch können Elphaba und Glinda ihre Verbindung zueinander nicht vergessen. Diese wird später auf die Probe gestellt durch Prinz Fiyero, gespielt von Jonathan Bailey, dem «Sexiest Man Alive 2025».
Wie schon der erste Film ist «Wicked: Teil 2» von Regisseur Jon M. Chu visuell beeindruckend. Er zeigt Oz als farbenfrohe und magische Fantasiewelt. Viele Musik-Einlagen sind emotional mitreißend. Das liegt vor allem an der starken Leistung von Erivo (38) und Grande (32). Allein deshalb empfiehlt es sich, den Film nach Möglichkeit mit den englischen Originalsongs zu hören. Beide Schauspielerinnen waren für den ersten Teil bereits für einen Oscar (beste Hauptdarstellerin und beste Nebendarstellerin) nominiert.
Vogelscheuche, Blechmann und ein Löwe aus «Der Zauberer von Oz»
Insgesamt fordert der mehr als 130 Minuten lange Film allerdings hin und wieder Geduld. Einiges wird doch etwas in die Länge gezogen. Dafür gibt es aber ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus dem Klassiker «Der Zauberer von Oz». Zur Erinnerung: Hier landet ein Mädchen namens Dorothy durch einen Sturm in Oz und macht sich mit einer Vogelscheuche, einem Blechmann und einem Löwen auf die Suche nach dem Zauberer.
Beeindruckend sind vor allem die Kostümdesigns der Vogelscheuche und des Blechmanns. Gut möglich, dass der Film in dieser Kategorie - wie bereits in diesem Jahr - einen Oscar holt. Neben dem besten Kostümdesign war er auch für das beste Szenenbild ausgezeichnet worden.
Regisseur Chu sagte der Deutschen Presse-Agentur, für ihn spanne der zweite Teil einen emotionalen Bogen. «Ich stelle mir die Figuren als Erwachsene vor, die auf ihre Jugend zurückblicken und die Geschichten hinterfragen, die ihnen über die Welt erzählt wurden. Denn nur dann kann man tatsächlich entscheiden, wer man ist und wie man die Welt sehen möchte».
Eine virale Pressetour
Es sei bei der Pressetour im vergangenen Jahr «wirklich schwer» gewesen, nur über den ersten Film zu sprechen, weil er eigentlich auch schon über die Fortsetzung habe sprechen wollen. Beide Teile waren gleichzeitig gedreht worden.
Apropos: Die Promophase avancierte 2024 zu einem viralen Phänomen. Kurze Videos bei Instagram und Tiktok zeigten Grande und Erivo in augenscheinlich sehr emotionalen Interviews.
Regisseur: «Es ist alles Teil des Geschichtenerzählens»
Die Hauptdarstellerinnen saßen zum Beispiel händchenhaltend nebeneinander, lobten die Fragen von Journalisten oder fingen an zu weinen. Die Interview-Sequenzen wirkten teilweise wie ein eigener inszenierter Film.
Ob er jemals das Gefühl hatte, dass die Pressetour den Film «Wicked» selbst ein wenig überschattet hat? «Nein, denn ich finde, dass das alles Spaß macht. Es ist alles Teil des Geschichtenerzählens», sagte Regisseur Chu dazu. Das Werk spreche für sich selbst.
Von Sabrina Szameitat, dpa
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