Clooney fehlt bei Venedig-Eröffnung - Spannung vor Premiere
Die Filmfestspiele in Venedig starteten mit Starpower. Doch George Clooney, einer der Top-Gäste, blieb der Eröffnung unerwartet fern – nun wird gespannt auf seine Premiere geblickt.
Die Filmfestspiele in Venedig starteten mit Starpower. Doch George Clooney, einer der Top-Gäste, blieb der Eröffnung unerwartet fern – nun wird gespannt auf seine Premiere geblickt.
Die Filmfestspiele in Venedig starteten glanzvoll – doch ein Highlight des Festivals blieb am ersten Abend aus: George Clooney, einer der meist erwarteten Stars, fehlte überraschend bei der Eröffnung. Der 64-Jährige war schon am Nachmittag mit Adam Sandler und dem restlichen Team seines Films «Jay Kelly» angereist.
Vorsichtsmaßnahme, um fit für Premiere zu sein
Einem Bericht des «Hollywood Reporters» zufolge fühlte sich der Hollywood-Star nicht fit, weswegen er nicht alle Interview-Termine wahrnehmen konnte und ein Abendessen mit seinem Filmteam ausfallen ließ. Das sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, damit er für die Pressekonferenz und Premiere seines Films «Jay Kelly» heute fit sei.
Regisseur Noah Baumbach erzählt in «Jay Kelly» von einem in die Jahre gekommenen Schauspieler (George Clooney), der sich mit seinem Manager (Adam Sandler) auf eine Reise nach Europa begibt. Auch Laura Dern spielt in dem Netflix-Film mit.
Stone und Lanthimos kommen nach Venedig-Siegeszug wieder
Außerdem ist die Premiere von «Bugonia» geplant - dem neuen Film von Giorgos Lanthimos, der 2023 mit «Poor Things» Venedig in seinen Bann gezogen und den Hauptpreis gewonnen hatte. Sein neuer Film ist wieder mit Oscar-Preisträgerin Emma Stone besetzt. Sie spielt eine Unternehmenschefin, die von Verschwörungstheoretikern gekidnappt wird.
Eröffnet wurde die 82. Auflage des Festivals vom neuen Film des Regisseurs Paolo Sorrentino: Mit «La Grazia» über einen fiktiven italienischen Präsidenten kehrt er zu alter Größe zurück. Berührend war am ersten Abend das Aufeinandertreffen zweier Regie-Ikonen.
Herzog und Coppola halten Händchen
Die Hollywood-Legende Francis Ford Coppola und der deutsche Regisseur Werner Herzog kamen zusammen über den roten Teppich in den Festivalpalast - zunächst Arm in Arm, dann Hand in Hand. Der 86 Jahre alte Coppola, der kürzlich eine Herzoperation hatte, wurde von dem vier Jahre jüngeren Herzog gestützt.
Anschließend hielt er die Laudatio auf den Deutschen, der mit einem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. «Man muss die Tatsache feiern, dass jemand wie er tatsächlich existieren kann», sagte Coppola («Der Pate», «Apocalypse Now») auf der Bühne. Herzogs Filme beschrieb er als «einzigartig und sehr unterschiedlich - aber alle großartig».
Herzog bedankte sich mit den Worten: «Venedig war immer gut zu mir.» Er beschrieb Coppola als «extrem lieb und großzügig». «Wir kennen uns nun schon seit einem halben Jahrhundert.» Als er kein Geld für ein Hotelzimmer gehabt habe, habe er sich bei Coppola einquartieren dürfen, um das Drehbuch für «Fitzcarraldo» zu schreiben, einen seiner bekanntesten Filme.
Sorrentino zurück auf der großen Bühne
Anschließend eröffnete Sorrentinos neues Drama «La Grazia» den Wettbewerb. Sorrentino, seit seinem opulenten «La Grande Bellezza» auch international eine Größe, hatte mit seinen jüngeren Werken kein vergleichbar positives Echo mehr ausgelöst.
Das dürfte sich nun ändern: «La Grazia» ist visuell prachtvoll inszeniert und von leiser Komik durchzogen. Im Zentrum steht ein italienischer Präsident in den letzten Monaten seiner Amtszeit: ein Mann, der wichtige Entscheidungen treffen muss, zaudert. Seine Gedanken kehren immer wieder zu seiner verstorbenen Ehefrau zurück.
Anspielung auf italienischen Präsidenten Mattarella
Besetzt hat Sorrentino sein Drama mit Toni Servillo, der schon in «La Grande Bellezza - Die große Schönheit» überzeugte. Als Staatschef hat er erkennbar Ähnlichkeit mit Italiens aktuellem Präsidenten Sergio Mattarella - ebenfalls ein Katholik und hoch angesehener Jurist, der seit dem Tod seiner Frau oft von seiner Tochter begleitet wird. Eine Filmszene, in der der Staatschef in der Mailänder Scala Standing Ovations bekommt, trug sich 2022 tatsächlich so zu.
«La Grazia» konkurriert mit 20 Filmen um den Goldenen Löwen, der am 6. September verliehen wird. Jury-Präsident ist der US-Regisseur Alexander Payne.
Von Lisa Forster und Christoph Sator, dpa
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