Peanuts steht im Englischen für Erdnüsse oder Kleinigkeiten. Als der im US-Staat Minnesota geborene Schulz seine ersten Zeichnungen in einem Lokalblatt veröffentlichte, hießen die Vorstadtkinder noch «Lil' Folks» (Kleine Leute). Schulz hing an dem Namen, doch mit dem Verkauf an eine Agentur wurde daraus «Peanuts».
«Peanuts»-Erfolg in 75 Ländern
Am 2. Oktober 1950 erschien der erste «Peanuts»-Cartoon in sieben US-Zeitungen, klassischerweise in vier Rechtecken erzählt. Bis zu seinem Tod zeichnete Schulz knapp 18.000 Comicstrips, sie wurden weltweit in mehr als 2.600 Zeitungen abgedruckt und damit von mehr als 355 Millionen Menschen in 75 Ländern gelesen.
Schulz hatte jeden Strip selbst gezeichnet und sich die Story ausgedacht. «Er hat so hart daran gearbeitet», erzählte Jean Schulz 2022 im dpa-Interview. «Ich dachte früher, dass dies leicht wäre, aber nun ist mir klar, wie er um jeden kleinen Satz bemüht war.» 27 Jahre war das Paar bis zum Tod des Cartoonisten verheiratet. «Sparky» sei trotz Welterfolg und Millionenvermögen bodenständig und bis zum Ende in seine Arbeit vertieft geblieben, sagte seine Witwe. Sie nennt ihn bei seinem Spitznamen, den er schon als Baby von einem Onkel verpasst bekam, nach dem Pferd Spark Plug aus einem damals populären Comic.
Schulz' Witwe hat einen Bezug zu Deutschland. Sie wurde 1939 in Mannheim geboren, ihre britischen Eltern hatten dort eine Sprachschule, zogen aber vor Kriegsausbruch nach Kalifornien. Als junger Soldat war Charles M. Schulz auch in Deutschland stationiert. Schon damals habe der leidenschaftliche Zeichner seine Feldpost mit Skizzen verziert.
«Das Zeichnen brachte ihm Freude»
Die Beliebtheit der «Peanuts»-Gang ist heute ungebrochen. Die Charaktere schlagen sich meist mit alltäglichen Problemen wie Liebeskummer, Ängsten und Frust herum. Charlie Brown etwa sieht sich jedes Mal als Verlierer, wenn ihm Lucy den Football unter der Nase wegzieht, doch er gibt nicht auf. Schulz habe Depressionen und Ängste gehabt, erzählte seine Witwe. «Aber er hatte Glück, dass er jeden Tag über etwas lachen konnte und das Zeichnen ihm Freude brachte.»
Ein nachgebildetes Studio im Charles M. Schulz-Museum zeigt den Arbeitsplatz, an dem Schulz 50 Jahre lang seine Charaktere zu Papier brachte. Wertvolle Original-Skizzen, Storyboards von Filmen und das «Wrapped Snoopy House», eine vom Künstler-Ehepaar Christo und Jeanne-Claude verpackte Hundehütte, zählen zu den Attraktionen. Bis Mitte März läuft noch die Ausstellung «Hier kommen die Beagle Scouts!» über Snoopy als Pfadfinder mit seiner gefiederten Truppe um den kleinen Vogel Woodstock.