Niemand will die Entscheidung, was zu tun ist, unbedacht fällen. Vermutlich ist das ein Kommentar auf die aktuelle US-Regierung, die nicht unbedingt für ihre Umsicht bekannt ist. Der Film ist klar als Appell an eine nukleare Abrüstung zu verstehen.
Das sei ein globales Thema, sagte Bigelow in Venedig. Sie hoffe, die Atomwaffenbestände würden eines Tages reduziert. «Aber in der Zwischenzeit leben wir wirklich in einem Haus aus Dynamit, und deshalb war es mein Anliegen, diese Informationen zu verbreiten.»
Filmmusik vom Deutschen Volker Bertelmann
Dreimal wird der Countdown bis zum Atomraketeneinschlag aus neuer Perspektive erzählt. Die für einen solchen Fall festgelegten Maßnahmen werden eingeleitet, bis hin zu «DEFCON 1», dem höchsten Alarmzustand im US-Verteidigungsbereitschaftssystem.
Der sorgsam recherchierte Film operiert mit vielen solchen Fachbegriffen und Details, ist präzise inszeniert und dabei alles andere als Actionkino. Bigelow inszeniert stattdessen ein spannendes Kammerspiel. In einer Hauptrolle ist Rebecca Ferguson («Dune») als Captain im Situation Room des Weißen Hauses zu sehen. Elba als Präsident wird erst spät eingeführt, und auch sonst spielt Bigelow mit den Erwartungen der Zuschauer.
Die unheilvoll-dröhnende Filmmusik stammt im Übrigen vom deutschen Komponisten Volker Bertelmann, der für «Im Westen nichts Neues» einen Oscar gewann. Auch «A House of Dynamite» dürfte eine Rolle bei den kommenden Academy Awards spielen.
Von Lisa Forster, dpa
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