Die Kosten für Elementarschäden sind bei der SV Sparkassenversicherung im vergangenen Jahr stark gestiegen. Das Unwetterjahr 2023 sei das viertschlechteste nach dem Tief «Bernd» im Jahr 2021, dem Orkan «Lothar» 1999 und dem Hagelereignis «Andreas» 2013 gewesen, wie der Versicherer am Dienstag in Stuttgart mitteilte. In seinem Geschäftsgebiet in Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Teilen von Rheinland-Pfalz musste er 2023 insgesamt 326,8 Millionen Euro für von der Natur verursachte Schäden ausgegeben - und damit mehr als dreimal so viel wie im Jahr zuvor.
Als Elementarschäden gelten beispielsweise Schäden durch Sturm, Überschwemmung und Hagel. 2022 musste der Versicherer 101,9 Millionen Euro für derartige Schäden aufwenden. In den vergangenen Jahren sei in dem Bereich eine deutliche Zunahme erkennbar - vor allem durch lokale Unwetterereignisse in den Sommermonaten, hieß es.
Neben Gebäudeversicherungen gehören zum Portfolio der SV Sparkassenversicherung unter anderem auch private Sachversicherungen wie die Haftpflicht, Kraftfahrtversicherungen und Leistungen für Unternehmen. Insgesamt musste der Versicherer im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen fast 1,6 Milliarden Euro für Schäden bezahlen. Das war ein gutes Viertel mehr als 2022. Der Anstieg sei maßgeblich auf die hohen Unwetterschäden zurückzuführen, aber auch auf inflationsbedingt gestiegene Kosten für Reparaturen und Ersatzteile.
Vorstandschef zufrieden - Rückgänge bei Lebensversicherungen
Vorstandschef Andreas Jahn zeigte sich mit dem Geschäftsverlauf 2023 zufrieden: «Wir hatten ein sehr gutes Wachstum. In der Schaden- und Unfallversicherung sind wir bei den Beiträgen um 12 Prozent gewachsen, also mehr als der Markt», sagte er am Dienstag. Beim zweiten großen Standbein, der Lebensversicherung, gingen die Beiträge hingegen um 10,8 Prozent zurück. Das läge allein am deutlichen Rückgang der Einmalbeiträge im Zuge der gestiegenen Zinsen, die andere Anlagen wieder attraktiver machten, sagte Jahn. Bei den laufenden Beiträgen habe man den Rückgang aber teilweise kompensieren können.
Das gesamte Beitragsvolumen stieg im vergangenen Jahr den Angaben nach um 2,3 Prozent auf rund 3,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente der Versicherer 11,6 Millionen Euro - und damit deutlich weniger als die rund 82 Millionen Euro im Vorjahr. Der Rückgang in der Konzernbilanz geht Jahn zufolge auf einen Sondereffekt in der Rückversicherungsstruktur und die bewusste Auflösung von Wertpapieren, die ertragsstärker investiert wurde, zurück.
Der öffentlich-rechtliche Regionalversicherer besteht seit 2004. Er ging aus der Fusion der SV Versicherung Baden-Württemberg und der Sparkassenversicherung Hessen-Nassau-Thüringen hervor. Es zählte Ende vergangenen Jahres knapp 5100 Beschäftigte.
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