Stuttgarts Deniz Undav (l) ist enttäuscht, während Bochums Noah Loosli jubelt.
David Inderlied/dpa
Stuttgarts Deniz Undav (l) ist enttäuscht, während Bochums Noah Loosli jubelt.
Bundesliga

Stuttgarter Niederlage in Bochum: Ärger über Verzögerung

Nächster Rückschlag für den VfB Stuttgart. Eine Woche nach der Schlappe in Mönchengladbach gibt es auch beim 0:1 in Bochum keine Punkte. Für Ärger sorgt zudem die lange Halbzeitpause.

Nach einer auf knapp 60 Minuten ausgedehnten Halbzeitpause hat der VfB Stuttgart seine Serie an sieglosen Spielen ohne Torjäger Serhou Guirassy fortgesetzt und in Bochum 0:1 (0:0) verloren. Überschattet wurde der Bochumer Sieg durch den Ärger nach der ersten Halbzeit. Weil Gästefans Fluchttore und Rettungswege mit Zaunfahnen versperrt hatten, setzte Schiedsrichter Bastian Dankert die Partie erst nach rund einer Stunde fort.

In Abwesenheit von Guirassy gingen die Schwaben auch beim vierten Versuch leer aus. Wie schon bei der Niederlage eine Woche zuvor in Mönchengladbach (1:3) mangelte es dem Team von Trainer Sebastian Hoeneß erneut an Durchschlagskraft. Der Gegentreffer durch Matus Bero (50. Minute) brachte dem Tabellendritten vor 26.000 Zuschauern im Vonovia Ruhrstadion einen weiteren Rückschlag ein.

Dagegen bestätigte der VfL seinen Ruf als heimstarkes Team und machte einen weiteren Schritt Richtung Klassenverbleib. Zum sechsten Mal in Serie gab es vor eigener Kulisse keine Niederlage.

Ohne Guirassy, Silas, Woo-yeong Jeong und Hiroki Ito gelang dem VfB der bessere Start. Bereits in den ersten Minuten boten sich Deniz Undav (5., 10.) zwei Chancen zur Führung. Beim ersten Versuch scheiterte der Angreifer an VfL-Schlussmann Manuel Riemann, im zweiten Anlauf köpfte er den Ball nach Flanke von Josha Vagnoman neben das Tor.

Dagegen benötigten die Bochumer, die kurzfristig auf Keven Schlotterbeck und Kevin Stöger verzichten musste, länger, um auf Touren zu kommen. Wie so oft kämpften sie sich in die Partie und machten es dem spielstärkeren Gegner mit leidenschaftlichen Zweikämpfen schwer. Deshalb entwickelte sich zunehmend eine zerfahrene Partie mit wenig durchdachten und sehenswerten Kombinationen.

Lange Zeit gelang weder dem VfL noch dem VfB eine vielversprechende Torannäherung. Mit hoher Fehlpassquote hüben wie drüben spielte sich das Geschehen zumeist im Mittelfeld ab. Erst in der 37. Minute stieg der Unterhaltungswert, als Undav eine Freistoßflanke von Angelo Stiller mit dem Außenrist auf das obere Tornetz beförderte. Bis zur Pause blieben die Bochumer ohne Möglichkeit und beschränkten sich zumeist auf die Defensivarbeit.

Nach der ungewohnt langen Pause waren es diesmal die Bochumer, die schneller auf Touren kamen. Gleich die erste Torchance bescherte die Führung. Nach einem gewonnenen Laufduell gegen Dan-Axel Zagadou beförderte Bero den Ball aus acht Metern ins Netz.

Dieser Treffer belebte die Partie immens. Die nun aktiveren Gäste waren bei zwei Möglichkeiten durch Jamie Leweling (58.) und Angelo Stiller (61.) dem schnellen Ausgleich nahe. Von Minute zu Minute nahm der Druck auf das Bochumer Tor zu. Gleichwohl blieb der VfL bei Kontern gefährlich. Doch Bero verfehlte das Tor in der 81. Minute knapp. In der hektischen Schlussphase rettete der Revierclub die knappe Führung mit Glück und Geschick über die Zeit.

Von Heinz Büse, dpa
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