Der ältere Angeklagte, der derzeit suspendiert ist, muss sich unter anderem wegen Körperverletzung im Amt mit Todesfolge verantworten, sein Kollege sitzt wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen auf der Anklagebank. Der Tod des Mannes sei «vorhersehbar und vermeidbar» gewesen, sagte der Staatsanwalt zum Prozessauftakt.
Dem widersprach der 27-Jährige in seiner kurzen Aussage. Er habe sich bei dem Einsatz vor allem gegen Angriffe des erkrankten und aggressiven Mannes schützen wollen. Zudem habe er nicht mit den gesundheitlichen Komplikationen gerechnet und sei durch die teils pöbelnden Schaulustigen abgelenkt gewesen. Er bedaure den Tod des Mannes sehr. «Wenn ich etwas falsch gemacht haben sollte, möchte ich dafür einstehen», sagte er weiter.
Der Fall reicht deutlich über die juristische Betrachtung hinaus. Auch politisch diskutiert wurde nach dem Einsatz unter anderem, ob die deutsche Polizei in der Lage ist, angemessen mit psychisch kranken oder angeschlagenen Menschen umzugehen. Die folgenschwere Kontrolle löste zudem eine öffentliche Debatte über Polizeigewalt aus. Lückenlos sind die Momente der Mannheimer Kontrolle auf Videoaufnahmen dokumentiert.
Insgesamt acht Verhandlungstage sind für den Prozess angesetzt, der bis März 2024 laufen soll.
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