Birzele war 1976 für den Wahlkreis Göppingen in den Landtag gewählt worden, dem er bis 2006 angehörte. Von 1980 bis 1992 diente er seiner Fraktion als stellvertretender Vorsitzender. Er leitete die Untersuchungsausschüsse zu den Reisen auf Wirtschaftskosten des 1991 zurückgetretenen Ministerpräsidenten Lothar Späth (CDU) und zum milliardenschweren FlowTex-Betrugsskandal.
Während der großen Koalition unter Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) war Birzele 1992 bis 1996 Innenminister.
Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte, Birzele habe sich während seiner Amtszeit für die Sicherheit und Ordnung für die Menschen im Land eingesetzt. «Zeit seines Lebens war ihm eine lebendige Kommunalpolitik ein Herzensanliegen.»
SPD-Landeschef Andreas Stoch sagte, Birzele sei Jurist und Politiker und beides mit Leib und Seele gewesen. «Er wollte Recht schaffen und Recht verteidigen. Und das hat er immer getan. In der SPD, in der Gewerkschaft und als Innenminister.» Mit Birzele verliere die Sozialdemokratie einen guten Freund und klugen Ratgeber, der auch in hohem Alter und trotz persönlicher Rückschläge nie das Interesse und auch nie den Spaß an der Politik verloren habe.
Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) würdigte Bizele als einen «kritischen Kopf und Aufklärer». Als Innenminister sei ihm die Sicherung des Rechtsstaates ein zentrales Anliegen gewesen.
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