Ein Landwirt steht neben einem Haufen Zuckerrüben (Luftaufnahme mit einer Drohne).
Marijan Murat/dpa
Ein Landwirt steht neben einem Haufen Zuckerrüben (Luftaufnahme mit einer Drohne).
Landwirtschaft

Regen erschwert Zuckerrüben-Ernte: Ertrag niedrig

Regenpausen gab es in den vergangenen Wochen im Südwesten nur selten. Das hat negative Folgen für die Landwirtschaft. Aktuell betroffen ist vor allem die Ernte eines Produkts.

Das regenreiche Wetter der vergangenen Wochen hat die Zuckerrüben-Ernte im Südwesten teils deutlich erschwert. Die Ernte ist noch nicht abgeschlossen, wie der Landesbauernverband auf Anfrage mitteilte. Restbestände befänden sich nach wie vor auf den Feldern. Die Niederschläge hätten dafür gesorgt, dass die schweren Erntemaschinen nicht auf die Felder konnten. In normalen Jahren ist die Ernte im Land demnach etwa bis zum 20. November eingefahren.

Das wirkt sich auf den Ertrag aus: Nach Angaben des Statistischen Landesamtes liegt er in diesem Jahr voraussichtlich bei 66 Tonnen je Hektar. Das sind 5,2 Prozent weniger als vergangenes Jahr, wie die Statistiker am Freitag auf Basis vorläufiger Daten mitteilten. Im Vergleich zum Sechsjahresmittel betrage das Minus 12,8 Prozent.

Die Erträge unterscheiden sich dem Bauernverbands zufolge je nach Region deutlich. «Von 30 Tonnen je Hektar bis zu über 100 Tonnen je Hektar ist alles dabei», hieß es. Die Ertragsschwankungen hätten unter anderem mit der Trockenheit im Sommer und der regionalen Verteilung der Niederschläge zu tun.

Große Probleme bereiten den Produzenten der Rüben in manchen Regionen auch bakterielle Krankheiten wie Stolbur und SBR. Davon betroffen ist laut Verband zum Beispiel der Kreis Schwäbisch Hall. Die Statistiker führen ebenfalls Erkrankungen als einen Grund für die Ertragseinbußen an. Stolbur etwa verursache schrumpelige und kleine Rübenkörper von gummiartiger Konsistenz mit geringerem Zuckergehalt.

Im Vergleich zu den Vorjahren rechnen die Bauern darüber hinaus mit einem niedrigeren Zuckergehalt. Je nach Region schwankt er zwischen 12 und 18 Prozent. Im Durchschnitt liege er in diesem Jahr bei etwa 16 Prozent - und damit unter dem langjährigen Mittel von 18 Prozent.

Die Zuckerrübe ist der Rohstoff der industriellen Zuckerherstellung. Die Rüben aus Baden-Württemberg werden zum Beispiel in der Offenauer Zuckerfabrik des Unternehmens Südzucker weiterverarbeitet. Die Rüben dienen aber auch als Energieträger und als Futter für Nutztiere. In Baden-Württemberg wurden in diesem Jahr nach vorläufigen Daten des Statistischen Landesamtes auf gut 18 700 Hektar Zuckerrüben angebaut. Insgesamt gibt es hierzulande mehr als 800 000 Hektar Ackerland.

Die Niederschläge haben laut dem Bauernverband auch die Aussaat des Wintergetreides erschwert. Das sei eine große Herausforderung für die Landwirte gewesen. Die Aussaat - zum Beispiel von Winterweizen oder Wintergerste - habe sich teils deutlich nach hinten verschoben.

Das zeigen auch die Zahlen der Landesstatistiker. Im Herbst haben die landwirtschaftlichen Betriebe im Südwesten demnach auf einer Fläche von insgesamt 320 100 Hektar Wintergetreide ausgesät. Verglichen mit dem Vorjahr ging die Aussaat um 1,7 Prozent zurück. Rückgänge gab es bei Winterweizen und Winterraps, Wintergerste wurde mehr ausgesät.

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