Im Titeltrack heißt es denn auch: «Auf langen Wegen sieht man mehr. Von Anfang an Long Player. Los Leute, kommt 'n bisschen näher, ein Leben lang legendär. Gehen noch ein Stück, nehmen euch mit, bis zum Ende Long Player.» Sie sind sozusagen gekommen, um zu bleiben. Wenn es auch mal im Rücken zwackt, bleiben sie optimistisch, lebensfroh und auftrittshungrig. So rappen sie in dem Song «Weekendfeeling»: «Scheiß egal, wievielter Frühling – 30 Jahre Weekendfeeling. Alle deine Lieblingslieder. Und wir spielen, spielen, spielen, sie wieder.» Und im Refrain: «Alle kommen und feiern dich, keiner weiß, wie alt du bist.»
«Fantas» wollten wie in den 90ern klingen
Ihrem Sound bleibt die Combo treu – und das ganz bewusst. Die «Fantas» wollten auf ihrem neuen Album wieder wie in den 90ern klingen, nicht wie die Musik, die die Teenies aktuell hören. Allerdings hat es gedauert, bis sie diese Entscheidung getroffen hatten. Smudo sagt: «Während ich bei dem letzten Album noch ein bisschen die aktuellen Sachen verstanden habe, fühle ich mich jetzt zuweilen wirklich abgekoppelt. Ich höre es mir an und ich verstehe es immer öfter nicht.» Die logische Schlussfolgerung: «Es macht überhaupt keinen Sinn zu versuchen, modern zu klingen, wenn man es einfach nicht ist.»
Das Album ist also durchaus retro - vielleicht sogar nostalgisch. Doch eines stellt Smudo klar: «Aber bloß nicht nach der Devise früher war alles besser. Wir sind fachlich, technisch und inspirativ gereist: als wenn wir die Songs vor 20 oder 30 Jahren gemacht hätten.»
Sinnfrage: Was hat im Leben noch Bestand?
Doch bei aller guten Laune stellen Smudo und Co. auch nachdenkliche Fragen. In «Bestandsaufnahme» etwa rappt Thomas D: «Seitdem mein Leben begann und mein Ende beginnt, denke ich ständig daran und nehm', was immer es bringt. Ich geh' nicht dagegen an, denn dieses Leben - es rinnt mir durch die Hände wie Sand, und sag' mir, was hat noch Bestand?».
Diese Frage beantworten die Fantastischen Vier dann im letzten Track des Albums «Inferno» folgendermaßen: «Doch unsere Taten, das, was wir erschaffen haben, das bleibt.» Doch noch im selben Song hinterfragen sie auch das gleich wieder: «An was wird man sich erinnern, wenn ich nicht mehr bin, und macht das, was mir wichtig ist, auch wirklich Sinn?»
Die Fantastischen Vier sehen offenbar weiterhin den Sinn darin, gemeinsam Musik zu machen. Denn auch wenn einer der Songs «Aufhören» heißt, rappen sie darin: «Es ist ja nicht so, als wär's uns egal. Als würden wir nicht drüber reden, normal. Als hätten wir nicht tausend Zweifel pro Jahr. Doch aufhören, was war das nochmal?». Fans können also beruhigt sein und sich auch auf eine baldige Tour freuen, denn schon im Dezember geht es los.