Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, spricht beim Trauerstaatsakt für Wolfgang Schäuble.
Michael Kappeler/dpa
Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, spricht beim Trauerstaatsakt für Wolfgang Schäuble.
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Macron würdigt Schäuble als Freund und Säule Europas

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den gestorbenen früheren Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble als Freund Frankreichs und großen Europäer gewürdigt. Auf Deutsch sagte er am Montag in seiner Trauerrede im Bundestag in Berlin: «Deutschland hat einen Staatsmann verloren. Europa hat eine Säule verloren. Frankreich hat einen Freund verloren.» Schäubles Wunsch, einen Franzosen im Bundestag sprechen zu lassen, sage viel über sein Vertrauen in Frankreich und Deutschland aus.

Macron erinnerte auch an den Tod Jacques Delors' am 27. Dezember. «Nacheinander hat Europa zwei seiner großen Vordenker verloren.» Beide seien Gründerväter der europäischen Einigung und der Aussöhnung der Völker gewesen. «Zwei Staatsmänner, die für ihre Länder und Europa alles gegeben haben.» Es seien zwei Leben als Bindeglieder und Vermittler gewesen. «Sie sind im Abstand von einer Nacht von uns gegangen und unser Herz als Europäer trägt nun zweifache Trauer.»

Mit der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags am 22. Januar 1963 seien Deutschland und Frankreich in die Pflicht genommen worden, sich auszusöhnen, sagte Macron. «Diese Aufgabe lag in den Händen mehrerer Generationen. Zu ihnen gehören die Gründerväter Europas (...). Wolfgang Schäuble zählte zu dieser Generation der Baumeister.»

Der CDU-Politiker Schäuble war in seiner langen politischen Karriere Kanzleramtschef, Bundesinnen- und Finanzminister, CDU-Vorsitzender und Bundestagspräsident. Zuletzt war er einfacher Abgeordneter im Bundestag, dem er 51 Jahre lang angehörte - so lange wie kein anderer Abgeordneter in der Geschichte des deutschen Parlamentarismus. Er starb am zweiten Weihnachtstag im Alter von 81 Jahren in seiner Heimatstadt Offenburg. Dort wurde er auch beigesetzt.

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