Trainer Sebastian Hoeneß hat um Verständnis dafür geworben, dass er Talent Jovan Milosevic beim VfB Stuttgart bisher kaum Spielzeit gegeben hat. «Vielleicht kann man da auch über die ganzen Jungen sprechen. Es ist so, dass er gute Anlagen hat, dass die Jungs eine gute Perspektive haben, dass wir ihnen viel zutrauen», sagte Hoeneß auf die Frage zum 18 Jahre alten serbischen Stürmer Milosevic: «Aber am Ende geht es hier um Bundesliga-Fußball. Es geht ums Leistungsprinzip. Und danach muss ich handeln.»
Aufgrund der Abstellungen für den Afrika-Cup und die Asienmeisterschaft hatte Hoeneß die Chance für Talente bei den Schwaben kürzlich als besonders groß bezeichnet. Beim 0:1 am vergangenen Wochenende in Bochum hatte er dann Abwehrkante Dan-Axel Zagadou in der Schlussphase in die Spitze beordert - anstelle etwa den jungen Stürmer einzuwechseln.
«Ich hatte das Gefühl, dass wir gut drin sind im Spiel. Ich wollte nicht zu viele Unterbrechungen», erklärte Hoeneß mit Blick auf die Partie. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen RB Leipzig könne die Situation schon wieder eine andere sein.
Milosevic, vor der Saison zum VfB gewechselt war, kam in der Bundesliga bisher nur zu vier Kurzeinsätzen. Er habe «allergrößtes Interesse» daran, junge Spieler in Stuttgart für die Profimannschaft aufzubauen, sagte Hoeneß. Die Talente in schwierigen Situationen reinzuschmeißen, sei aber auch nicht immer hilfreich für ihre Entwicklung.
Bis zu neun Talente seien zuletzt im Training gewesen. «Ich kann nachvollziehen, dass der Wunsch groß ist, junge Spieler zu integrieren. Da bitte ich auch um Vertrauen, dass wir die Situation ganz gut einschätzen können», sagte Hoeneß und warnte: «Wir dürfen nicht vergessen, da kommen Spieler aus der Regionalliga, aus der U19, in eine Mannschaft, die aktuell Dritter ist in der Bundesliga. Da ist natürlich auch ein gewisser Niveauunterschied.»
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