Frostige Temperaturen: Bahnverkehr weiter eingeschränkt
Advent, Advent und Winterwetter - im Südwesten gibt es Schnee, Glatteis und frostige Temperaturen. Reisende müssen sich weiter in Geduld üben.
Advent, Advent und Winterwetter - im Südwesten gibt es Schnee, Glatteis und frostige Temperaturen. Reisende müssen sich weiter in Geduld üben.
Schnee und Glätte haben am Wochenende in weiten Teilen Baden-Württembergs zu Behinderungen auf Straßen und Schienen und zu mehreren Unfällen geführt. Es sei weiterhin mit Einschränkungen im Zugverkehr zu rechnen, sagte eine Bahnsprecherin am Sonntag. «Die Situation bleibt unverändert.» Nach Ausfällen bereits am Samstag vor allem im Regionalverkehr mussten Reisende sich auch am Sonntag auf teils erhebliche Einschränkungen einstellen. Auf der Gäubahn zwischen Stuttgart und Singen fiel der Fernverkehr weiter aus - wegen des Wintereinbruchs und den außergewöhnlichen Umständen voraussichtlich bis Montag, wie es hieß.
Der Südosten Baden-Württembergs, besonders der Raum Ulm, war stark betroffen. Probleme bereiteten unter anderem unter Schneelast umstürzende Bäume, die Gleise blockierten. Auch am Sonntag fuhren den Angaben zufolge noch immer keine Züge von und nach München. Die Bahn bat Reisende, sich vor Fahrtantritt im Internet zu informieren. Die Zugbindung sei aufgehoben. Sitzplatzreservierungen könnten kostenlos storniert werden. Im Bodenseekreis kam es zu Hunderten Einsätzen der Feuerwehr, die wegen der Schneelast umgestürzte Bäume von Straßen räumen musste.
Bereits in der Nacht auf Samstag musste ein aus Hamburg kommender ICE am Ulmer Hauptbahnhof seine Fahrt beenden. Dort stand der Zug für gestrandete Reisende als sogenannter «Aufenthaltszug» zur Verfügung. Fahrgäste, die nicht weiterkamen, konnten dort übernachten. Nach Angaben der DB sollte der Zug am frühen Nachmittag wenden und nach Hamburg zurückkehren.
Mehrere schwere Unfälle im Straßenverkehr
Auf den Straßen kam es in ganz Baden-Württemberg ab Freitagnachmittag und vor allem am Samstag wegen der Winterwitterung zu mehreren Unfällen. In Emmingen-Liptingen (Kreis Tuttlingen) starb ein 54 Jahre alter Mann bei einem Unfall auf schneeglatter Fahrbahn. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, geriet sein Auto ins Schleudern und auf die Gegenfahrbahn. Dort stieß es mit einem Kleintransporter zusammen. Der Autofahrer erlag bei dem Unglück vom Freitagnachmittag noch am Unfallort seinen Verletzungen. Der 67 Jahre alter Fahrer des Kleintransporters blieb unverletzt.
Bei einem schweren Verkehrsunfall in Helmstadt-Bargen (Rhein-Neckar-Kreis) kamen am Freitag drei Menschen ums Leben. Hier ist allerdings noch unklar, ob das Wetter die Ursache war. Drei weitere Personen wurden schwer verletzt in Krankenhäuser gebracht. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei geriet ein 19 Jahre alter Autofahrer auf die Gegenfahrbahn und stieß mit einem entgegenkommenden Pkw frontal zusammen. Eine 23 Jahre alte Fahrerin konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und verunfallte ebenfalls. Die drei Fahrzeuge erlitten einen Totalschaden.
Auf der Autobahn 8 kam es am Samstagmorgen bei Leonberg (Kreis Böblingen) zu einem Unfall mit einem Schwerverletzten. Wie die Polizei berichtete, war zunächst ein 42-Jähriger bei Eisglätte ins Schleudern geraten und gegen eine Betonleitwand geprallt. Sein Auto blieb schließlich mitten auf der Fahrbahn auf der Seite liegen, der Mann konnte sich unversehrt befreien. Ein 45 Jahre alter Fahrer fuhr auf das liegen gebliebene Fahrzeug auf und wurde schwer verletzt. Die Autobahn blieb wegen der Bergungsarbeiten für etwa drei Stunden gesperrt.
Temperaturen sollen im Verlauf der Woche steigen
Auch am Flughafen Stuttgart waren auch am Sonntag Winterdienstarbeiten im Gange, Flugzeuge würden enteist, wie eine Sprecherin am Sonntag sagte. Der Flugbetrieb verlaufe normal.
Zwar zeigte sich zum ersten Advent in großen Teilen Baden-Württembergs die Sonne. Der Dauerfrost soll jedoch bleiben - der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiterhin vor Glätte. In der Nacht zum Montag müsse mit überfrierender Nässe gerechnet werden», sagte ein Sprecher. Die Temperaturen sollten auf minus vier Grad am Rhein bis minus 20 Grad in der Schwäbischen Alb und im Südschwarzwald fallen. «Bei solchen Minusgraden gehen Autobatterien kaputt, auch frieren gestreute Straßen wieder», warnte er.
Am Montag kommt den Angaben zufolge aus Westen dichte Bewölkung und wärmere Luft mit leichtem Niederschlag. Auch am Dienstag werde es wärmer. «Wir können uns auf einen Wetterumschwung mit Tauwetter einstellen», so der DWD.
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