In historischen Uniformen ziehen Reiter in Ellwangen beim Kalten Markt durch die Stadt.
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In historischen Uniformen ziehen Reiter in Ellwangen beim Kalten Markt durch die Stadt.
Brauchtum

Ellwangen wird mit Kaltem Markt wieder zur Stadt der Pferde

Tausende Besucher strömen traditionell zum Kalten Markt nach Ellwangen. Ein Höhepunkt ist die Prämierung von Pferden und Gespannen. Sie findet in diesem Jahr in ungewohntem Umfeld statt.

Ellwangen wird wieder zur Stadt der Pferde. Im Rahmen des Kalten Markts wollen Preisrichter am Montag (8.30 Uhr) Stuten und Gespanne prämieren. Anschließend ist ein Umzug mit zahlreichen Pferden durch die Stadt im Ostalbkreis geplant. «Das ist der Höhepunkt des Kalten Markts», sagte ein Verwaltungsmitarbeiter vorab. Angemeldet sind für die Prämierung demnach 84 Stuten und 21 Pferdegespanne.

Der mehrtägige Ellwanger Kalte Markt zieht traditionell Tausende Besucher an. Nach städtischen Angaben findet er stets im Winter statt - und das seit dem frühen Mittelalter. Ihre Anfänge hat die Veranstaltung als Pferdemarkt, inzwischen gehören unter anderem landwirtschaftliche Ausstellungen und eine Technikmesse dazu. Auch eine Bauernkundgebung steht in der Stadthalle auf dem Programm. Dort soll am Mittwoch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) sprechen. Nach der Kundgebung ist eine Demonstration außerhalb der Stadthalle angemeldet. Laut dem Ordnungsamt werden mindestens 200 Landwirte mit ihren Traktoren erwartet.

Als Reaktion auf die Sparpläne der Bundesregierung hat der Bauernverband zu einer bundesweiten Aktionswoche ab dem 8. Januar aufgerufen. Sie solle am 15. Januar in einer Großdemonstration in Berlin gipfeln. Auch das Transportgewerbe will sich beteiligen. Was genau an den einzelnen Tagen passieren wird, ist bisher im Detail offen. Für Montag sind etwa Kundgebungen und Sternfahrten angekündigt.

Die Bundesregierung wollte den Landwirten Steuervergünstigungen beim Agrardiesel und der Kraftfahrzeugsteuer streichen, um Löcher im Haushalt zu stopfen. Am Donnerstag hatte sie angekündigt, die geplanten Kürzungen der Subventionen teilweise wieder zurückzunehmen. Die Kfz-Steuerbefreiung soll demnach bleiben. Die Abschaffung der Steuerbegünstigung beim Agrardiesel werde nicht in einem Schritt vollzogen, hieß es. Doch das reicht den Landwirten nicht.

Wegen Umbauarbeiten für die Landesgartenschau in Ellwangen 2026 findet die Prämierung nicht wie üblich auf der Schießwasen, sondern auf dem ehemaligen Kasernengelände in Ellwangen statt. Prämiert werden Stuten ab drei Jahren. «Es wird geschaut, was sie für die Zucht mitbringen können», sagte der Verwaltungsmitarbeiter. Dabei müssen sich die Tiere unter anderem in verschiedenen Gangarten präsentieren. Die ausgezeichneten Pferde führen anschließend den Umzug durch die Stadt an. Veranstaltet wird die Prämierung von der Stadt Ellwangen und dem Pferdezuchtverein Aalen-Ellwangen.

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