«Ich hatte nicht einmal eine Bankkarte.» Haus, Grundstücke, Autos und andere Besitztümer seien auf den Namen des Mannes eingetragen gewesen. Sie sei sehr oft gedemütigt worden und habe ihren sehr wohlhabenden Mann regelrecht um Geld anbetteln müssen - sogar für Menstruationsprodukte. Sie habe daher unter Depressionen gelitten. Wegen der zwei gemeinsamen Töchter, die heute 19 und 14 Jahre alt sind, und der Angst, allein nicht zurechtzukommen, habe sie sich aber erst nach rund 25 Jahren im Jahr 2020 scheiden lassen.
Nach Angaben von Experten ist es wohl das erste Urteil dieser Art in Spanien - obwohl Artikel 1438 des Bürgerlichen Gesetzbuchs des Landes unter bestimmten Bedingungen, etwa der Unterzeichnung einer Gütertrennungsvereinbarung, eine finanzielle Entschädigung für Hausarbeit nach einer Trennung vorsieht. Moral erzählte, dass viele Anwälte, die sie kontaktiert habe, sie trotz der geltenden Gesetze gewarnt hätten, sie würde mit einer solchen Klage nur Zeit und Geld verschwenden. Die ihr nun zugesprochene Entschädigung wurde anhand des Mindestgehalts berechnet.
Zudem wird sie gemäß Urteil Unterhalt für sich und ihre Töchter bekommen. «Ich rede mit den Medien nur, damit Frauen ermutigt werden, das einzufordern, was ihnen zusteht», beteuerte Moral. «Es gibt viele Frauen, die hilflos sind.»
(Quelle: dpa)