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Exotische Plagegeister im Land

Vorsicht vor „Asiatischer Tigermücke“

Besonders das Rheinhochwasser sorgt derzeit für eine regelrechte Mückenplage an Gewässern. Experten warnen besonders vor einer exotischen Art, die Krankheitserreger übertragen kann.

Exotische Mücken in Europa

In Europa leben mittlerweile vier Mückenarten, die es ursprünglich nur auf anderen Kontinenten gab. Einige von ihnen machen Forschern Sorgen, da sie für den Menschen gefährliche Viren übertragen können. So beispielsweise die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti), die in Brasilien den Zika-Virus überträgt. "Das ist aber eine extrem wärmeliebende Mücke", erklärt ein Experte. "Die Deutschen werden mit ihr in den nächsten Jahrzehnten keine Probleme haben."

Angst vor Asiatischer Tigermücke

Die größte Gefahr sehen Experten in der Asiatischen Tigermücke. Diese stammt aus den USA, hat sich allerdings auch an kühlere Temperaturen in Europa gewöhnt. Ihre Eier können sogar Minustemperaturen überstehen. Die Stechmückenart wurde bereits in 29 Ländern nachgewiesen. In Deutschland ist sie noch eine Ausnahme, die allerdings immer häufiger wird. Wie das Portal Thüringen24.de berichtet, wurde vor einigen Wochen in Jena (NRW) eine asiatische Tigermücke nachgewiesen. Auch in in Baden-Württemberg entlang der A5 und an einem Rastplatz an der A81, konnte die Mücke entdeckt werden. "Tigermücken sind sehr hartnäckig und aggressiv", so ein Experte.   

In einem ersten Positionspapier appellieren die Wissenschaftler: "Auch wenn derzeit keine flächendeckende Besiedlung mit der Asiatischen Tigermücke in Deutschland gegeben ist, so können im Sommer entstehende lokale oder regionale Populationen wie in Freiburg oder Heidelberg für den Ausbruch kleinräumiger Epidemien durchaus ausreichend sein", heißt es darin. "Insofern muss bereits jetzt die Anwesenheit der Asiatischen Tigermücke als ein Risiko für die öffentliche Gesundheit gesehen werden."

Quelle: DPA / Spiegel-Online / Mueckenatlas.de