Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Fall bleibt mysteriös

Vermisster Schweizer Junge gefunden

Gut eine Woche blieb der 12-jährige Schweizer Paul verschwunden. Nun hat ihn die Polizei in Düsseldorf entdeckt und einen 35 Jahre alten Mann festgenommen.

Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio

Vermissten Schweizer Junge gefunden 

Gut eine Woche blieb der 12-jährige Schweizer Paul verschwunden. Nun hat ihn die Polizei in Düsseldorf entdeckt und einen 35 Jahre alten Mann festgenommen.

Wohnung gestürmt

In der Nacht zum Sonntag stürmte ein Spezialeinsatzkommando die Wohnung des Mannes und fand den vermissten Jungen äußerlich unversehrt. Das teilte die Polizei in Düsseldorf mit.

Der 35-Jährige stehe im Verdacht, verantwortlich zu sein für das Verschwinden des Kindes aus dem schweizerischen Gunzgen. Der kleine Ort in der Schweiz liegt Luftline  436 Kilometer südlich von Düsseldorf. Das sind 560 Kilometer mit dem Auto.

Kennengelernt habe der Junge den Mann bei einem Internetspiel für Kinder, berichtete die Staatsanwaltschaft im Schweizer Kanton Solothurn. Der Zwölfjährige hatte laut Ermittlungen sein Verschwinden geplant. Auf einer «Strichliste» habe er die Tage bis zu seinem Verschwinden gezählt. Am 18. Juni hatten seine Eltern den Jungen als vermisst gemeldet.

Wegen der Verdachts der Entführung ermittelt die Schweizer Staatsanwaltschaft. Auch wenn sich Kinder scheinbar freiwillig bei einer Person aufhalten würden, käme der Straftatbestand bei Kindern unter 16 Jahren infrage. Einen sexuellen Übergriff auf den Jungen schließen die Behörden nicht aus.

Die Polizei im Schweizer Kanton Solothurn hatte eine Sonderkommission eingesetzt. Man habe umfassend mit nationalen und internationalen Partnern - auch BKA und FBI - zusammengearbeitet. Schließlich sei man auf die Spur des 35-jährigen Düsseldorfers und auf seine Wohnung gekommen, berichtete Urs Bartenschlager, Chef der Kripo Solothurn.

Er solle nun einem Haftrichter vorgeführt werden, sagte Bartenschlager. Noch zu klären seien die Motive des Mannes und Hintergründe des Falls. Das SEK hatte die Wohnung im Düsseldorfer Stadtteil Hassels auf Ersuchen der Schweizer Behörden gestürmt. Der Mann leistete laut Polizei keinen Widerstand.

Die Familie werde auch weiterhin betreut, betonten die Ermittler in Solothurn. Die Eltern konnten ihren Sohn noch Sonntagnacht in Düsseldorf wieder in die Arme schließen können. Alle drei seien erleichtert gewesen.