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Spanien: Mallorca

Nach Flut: Vermisster Arthur tot geborgen

Eine Woche lang haben hunderte Helfer fieberhaft nach einem vermissten Jungen auf Mallorca gesucht. Er war vor acht Tagen in den Fluten des verheerenden Unwetters verschwunden. Jetzt gibt es leider traurige Gewissheit über sein Schicksal.

Lebloser Körper entdeckt

Nach der schweren Flutkatastrophe von Mallorca ist die Zahl der Todesopfer auf 13 gestiegen. Suchtrupps hätten am Mittwoch die Leiche eines seit mehr als einer Woche vermissten Jungen entdeckt, berichteten spanische Medien unter Berufung auf die Einsatzkräfte. Der leblose Körper des kleinen Arthurs sei unweit des besonders schlimm betroffenen Ortes Sant Llorenç des Cardassar gefunden worden. 

Familie entsetzlich schlimm getroffen

Hunderte Helfer von Polizei, Feuerwehr und Militär hatten mehr als eine Woche nach dem Kind gesucht. Über sein Alter gab es in Spanien verschiedene Angaben, manche Medien schrieben, er sei acht Jahre alt gewesen, andere sprachen von sechs Jahren. Die Familie des Jungen ist besonders schlimm von den Folgen der verheerenden Sturzflut betroffen: Die Mutter, die mit ihren Kindern im Auto von den Wassermassen überrascht wurde, war ebenfalls in den Fluten gestorben. Die siebenjährige Schwester wurde von einem Deutschen in letzter Minute gerettet.

Trauergottesdienst mit Königspaar

Am Abend soll mit einem Trauergottesdienst in dem Ort Manacor aller Toten gedacht werden. An dem Messe möchte nach Angaben des spanischen Fernsehens auch das Königspaar teilnehmen. Felipe und Letizia hatten bereits Ende vergangener Woche das betroffene Gebiet besucht.

Experten analysieren die Welle

Derweil haben Experten bekannt gegeben, dass die Flutwelle, die am Abend des 9. Oktober vermutlich alle der 13 Opfer in den Tod gerissen hat, mindestens fünf Meter hoch gewesen sein muss. Die «Mallorca Zeitung» schrieb unter Berufung auf die Koordinatoren der Rettungsaktionen, es habe sich um einen so genannten «umgekehrten Tsunami» gehandelt, bei dem sich Wasser in den Bergen ansammelt und dann ins Tal schießt - wo es alles mitreißt, was im Weg ist.

Quelle: dpa