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Deutsche Politiker warnen vor Euphorie

Deutsche Politiker haben das Ergebnis des Gipfeltreffens zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un mit einer Mischung aus Optimismus und Skepsis aufgenommen.

Dass Kim erwäge, sein Atomwaffenprogramm aufzugeben, sei nach wie vor äußerst unwahrscheinlich, sagte der  Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Norbert Röttgen (CDU), den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Für den Nordkoreaner sei das Treffen «ein unglaublicher Anerkennungserfolg, für den er keine Gegenleistung erbringen musste».

Linke-Chefin Katja Kipping wies darauf hin, dass es bislang nur eine Absichtserklärung gebe. Bis es zu einer konkreten und friedenspolitisch wünschenswerten Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel komme, stünden diplomatische Kraftanstrengungen ins Haus, in die die UN, China, Russland und natürlich Südkorea mit eingebunden werden müssen, erklärte Kipping.

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter betonte: «Wir dürfen auch nicht vergessen: Wir haben es hier mit zwei - milde ausgedrückt - unbeständigen Charakteren zu tun.»

Trump und Kim hatten bei dem historischen Gipfel am Dienstag in Singapur eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet, in der sich der nordkoreanische Machthaber grundsätzlich zu einer «vollständigen» atomaren Abrüstung bereit erklärte. Ein Zeitplan oder spezifische Schritte wurden nicht erwähnt.

Quelle: dpa