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Niederlande: Amsterdam

Großeinsatz nach Fehlalarm am Amsterdamer Flughafen

Amsterdamer Flughafen Schiphol - 20 Uhr am Mittwochabend. An den Gates in der Abflughalle ist es fast menschenleer, beinahe schon gespenstisch.

In der Ferne hört man die Sirenen der Einsatzfahrzeuge. Ein paar Leute in einem Café schauen unruhig um sich und immer wieder auch auf ihre Handys.

Die Grenzpolizei hatte die Gates am D-Pier abgeriegelt. Ein Startverbot war verhängt worden. Der Pilot einer Air-Europa-Maschine nach Madrid hatte den Code für eine Geiselnahme eingedrückt. Versehentlich, wie sich knapp eine Stunde später herausstellte.

Irrtümlich sei die Warnung vor einer Entführung ausgelöst worden, teilte die spanische Fluggesellschaft Air Europa auf Twitter mit. Nichts sei passiert. «Es tut uns leid.» Die 27 Passagiere und Besatzung hatten zu dem Zeitpunkt bereits die Maschine verlassen - unversehrt, berichtete die Polizei.

Aufatmen am Flughafen Schiphol. Allmählich versammeln sich auch wieder Menschen bei den Türen in der Ankunftshalle. «Wir haben von allem nichts mitgekommen», sagt eine Frau, als sie wenig später durch die Glastüren in die Ankunftshalle kommt. Über eine Stunde lang musste sie mit Dutzenden anderen Passagieren im Flugzeug warten. Sie
durften die Maschine nicht verlassen. Dutzende Maschinen konnten erst mit großer Verspätung abfliegen. Die betroffene Maschine mit der Flugnummer UX1094 sollte noch in der Nacht in Madrid landen.

In den Flugzeugen, die an den Gates warten musste, blieb alles ruhig, wie Passagiere berichten. «Es war echt total keine Panik», sagte die 34-jährige Heleen. «Ich bekam lauter Whatsapp-Berichte von meiner Familie, die haben sich mehr Sorgen gemacht als ich.»

Unklar war noch, wie es zu der Panne kommen konnte. Ein Sprecher der betroffenen Fluggesellschaft Air Europa sagte der Deutschen Presse-Agentur, es habe sich um einen «technischen Fehler» gehandelt.

Der niederländische Rundfunk NOS hatte zuvor unter Berufung auf Polizeiquellen gemeldet, der Pilot habe während des
Boardings-Prozesses die falsche Warnung gegeben. Möglicherweise hatte er einen falschen Code eingetippt. Und damit auch sofort einen Großalarm ausgelöst.

Schwer bewaffnete Spezialkommando der Grenzpolizei waren ausgerückt. Und vorsorglich auch Krankenwagen und Feuerwehr. Dann kam die Entwarnung und auf den angespannten Gesichtern der Polizisten auch wieder ein Lächeln.

Gegen 22 Uhr abends schlenderten Beamte der Grenzpolizei gemächlich durch die Ankunftshalle. «Niks aan de hand» sagten sie zu besorgten Passagieren. Das heißt so viele wie «Alles ok.»

Quelle: dpa